Tiefbauunternehmer
Den
Uferschwalben liegt das Mörteln nicht so sehr, und sie bevorzugen
es, ihre Nester in unterirdischen Bunkern zu verstecken. Diesetwegen entpuppen
sich diese zierlichen Schwälbchen als unentwegte Tunnelbauer. Sie
leben gerne in Kolonien und ihre Brutröhren werden in sandige Steilwände
von Sandgruben oder an Flussufern angelegt. Das Graben der Höhle ist
Männersache, und um eine im Schnitt 70 cm tiefe Röhre zu bauen
braucht es mehrere Tage. Gegraben wird mit den Füssen und Krallen,
und am Ende des Tunnels wird eine geräumigere Nestkammer angelegt.
Die
Uferschwalben sind indirekt Kulturfoger geworden, denn die Steilufer die
es an naturnahen Gewässern früher gab wurden immer seltener.
Da die geologischen Parameter für die kleinen Tunnelbauer eine Rolle
spielen, wurden die künstlich entstandenen Steilhänge in Sand-
und Kiesgruben gerne als Ersatz angenommen. Gruben in den geologischen
Schichten im Süden und Norden des Landes eignen sich nicht für
diese Schwalben, so dass sich deren Vorkommen auf die geologischen Formationen
des Sandsteins (A2) und des Trias (B4) im Landeszentrum beschränkt.
Ausserdem sind noch die Kiesabbaugruben (Baggerweiher) des Moseltals besiedelt.
Wie
untenstehende Karten zeigen hat die Verbreitung dieser Art im Vergleich
zu früher stark abgenommen. Die Ursache könnte im Zuschütten
von Sandgruben liegen, jedoch auch in einer Industrialisierung/Rationalisierung
des Abbaus der Rohstoffe, wobei kleinere Sandgruben den Grossbetrieben
weichen.