Die Hauptzielsetzungen
Außer der Verschönerung der Landschaft und der Schaffung einer typischen Auenlandschaft, so Roland Schreiner, bestehe der Sinn und Zweck des Projekts darin, durch eine Verbreiterung und eine Verminderung der Tiefe des Flussbettes der Alzette eine Verlangsamung des Wasserabflusses herbeizuführen, eine Maßnahme, die zur Steigerung des Selbstreinigungsgrades des Wassers führen werde. Durch die Fertigstellung der Kläranlage im flussaufwärts liegenden Audun-le-Tiche dürfte in naher Zukunft eine substantielle Verbesserung der Wasserqualität erreicht sein. Ein weiterer positiver Aspekt der Renaturierung ergebe sich am Unterlauf der Alzette aufgrund der Reaktivierung der Rückhaltekapazität, was dort die Hochwassergefahr senke. Zusätzliche Möglichkeiten für die optimale Nutzung des Auslastungsgrades des Projekts ergäben sich durch die Beseitigung der Schlackenhalde der Arbed, die eine Ausdehnung zur Escher Seite am Ort genannt „Am Puddel” ermögliche. Im Falle der Machbarkeit, so Roland Schreiner abschließend, könne neben der Schaffung eines naturgerechten Lebensraumes ein natürlicher Schutzwall zu den benachbarten Industrien geschaffen werden.
Von hohem ökologischen und landschaftlichen Nutzen
Im Anschluss an die Ausführungen des Schöffen Roland Schreiner gaben Jean-Claude Kirpach und Claude Schmit zusätzliche technische Erklärungen zum Renaturierungsprojekt. François Müller beleuchtete das Projekt aus der Sicht der Stiftung „Hëllef fir d'Natur”. Das Projekt, so die Bewertung von Herrn Kirpach, verleihe aufgrund der Verbreiterung des Flussbettes, der Einführung von Windungen und einem sanften Gefälle der Uferböschung dem Projekt einen natürlicheren landschaftlichen Charakter. Die Schaffung eines „Sommer- und Winterbettes” sorge flächenmäßig für den notwendigen Austausch zwischen Wasser und Luft, was die Qualität des Flusswassers dauerhaft verbessern werde. Alles in allem handele es sich um ein Projekt von hohem ökologischen und landschaftlichen Nutzen, was den Anforderungen der hydraulischen Verbesserung und den Möglichkeiten für neue Vegetationsformen in jeder Hinsicht gerecht werde.
Die Eindämmung der Erosion sowie die Änderung der Morphologie zum Zwecke der Beseitigung der Hochwassergefahr waren Gegenstand der Ausführungen des Vertreters der Asta. François Müller, der die Zielsetzungen des „Life-Projekts” analysierte, unterstrich die Vorreiterrolle der Gemeinde Schifflingen bei der Initiierung des Renaturierungsprojekts „Am Brill”.
Unter das Motto „Global denken, global handeln” sei, so Staatssekretär Eugène Berger, das lokale Projekt zu stellen, das in ausgezeichneter Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Nelly Stein und dem Umweltministerium zustande gekommen sei. Seitens des Umweltministeriums würden alle notwendigen Schritte und Anstrengungen unternommen, dem Renaturierungsprojekt, das Teil eines globalen Gesamtkonzepts sei, die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen.J. A.