Gemeindeprojekte
Gemeindeprojekte und praktischer Naturschutz
Im Sinne des praktischen Naturschutzes koordiniert die Stiftung Hëllef
fir d'Natur landesweit in 28 Gemeinden die Umsetzung von Biotopkartierung
und Grünplänen im Rahmen von gemeindespezifischen Projekten.
Die Projektschwerpunkte sind je nach Gemeinde unterschiedlich definiert
(siehe folgende Tabelle).
Nach der Erstellung der Biotopkartierung und/oder des Grünplanes
bekamen die Gemeinden einen genaueren Überblick zur Situation der
prägenden Landschaftselemente. Viele Gemeinden erklärten sich
bereit in Zusammenarbeit mit der Stiftung ein Gemeindeprojekt im Sinne
des praktischen Naturschutzes zu verabschieden. Gemeinsam wurden die Projektschwerpunkte
und ein Haushaltsposten festgelegt.
In vielen Gemeinden werden die Einwohner/innen eingeladen, sich am
Projekt zu beteiligen, indem die Gemeinde ein Faltblatt mit Erläuterungen
zum Projekt und mit einem beigefügten Antragsformular an alle Haushalte
schickt.
Interessierte Grundeigentümer (Landwirte, Privatleute) können
mittels des Formulars das Angebot in Anspruch nehmen. Die Antragsformulare
werden bis zu einem Stichtag bei der Gemeinde gesammelt und an die Mitarbeiter
der Stiftung Hëllef fir d'Natur weitergeleitet. Diese kontaktieren
dann die Antragssteller, und eine Geländebesichtigung wird durchgeführt:
hier werden die Modalitäten der Anpflanzung, Pflege und Montage geklärt.
Die Mitarbeiter der Stiftung kümmern sich um die Gesamtkoordination
der Gemeindeprojekte und die Ausführung der praktischen Naturschutzarbeiten.
Kleingewässerschutzprogramm auf Gemeindeebene
Im Rahmen der Umsetzung der Biotopkartierung ist im Jahr 1999 in den
Gemeinden Contern, Erpeldange, Junglinster und Weiler-la-Tour von der Stiftung
Hëllef fir d'Natur erstmals eine Bestandesaufnahme der Stillgewässer
durchgeführt worden. Ziel dieser konsequenten Gewässerkartierung
ist es eine Übersicht über den Zustand der Gewässer zu erstellen.
Insgesamt 86 Gewässer wurden erfasst und für jedes Gewässer
ein Katalog erstellt mit folgenden Beschreibungen: die Lage des Stillgewässers
in der Landschaft, der Gewässertyp (Wiesentümpel, Stauteich...),
die Art der Wasserspeisung, die Größe, die wichtigsten Elemente
der Vegetation, der Zustand, sowie mögliche oder sogar notwendige
Maßnahmen zur Verbesserung.
Aus der Untersuchung geht hervor, dass die Gemeinde Junglinster eine
relativ große Anzahl an Gewässern (40) aufzuweisen hat. In Betracht
ihrer großen Fläche aber (55,38 km2) ist das Gewässernetz
dieser Gemeinde etwa genau so dicht wie das der Gemeinde Contern (21 Gewässer
auf 20,55 km2). Der größte Anteil an Kleingewässern, etwa
71%, befinden sich im Wald. In diesem Landschaftsteil haben Tümpel
bessere Chancen bestehen zu bleiben als in der Offenlandschaft. Noch immer
werden die Gewässer in der offenen Flur aufgefüllt oder trockengelegt.
Im Wald dagegen sind die Gewässer gerne als Anziehungspunkte für
das Wild gesehen (hauptsächlich für Wildschweine zum Suhlen).
Von den insgesamt 86 untersuchten Gewässern erweist es sich als
notwendig, 48 wieder aufzuwerten; davon sind 11 als prioritär zu behandeln.
Die vorzusehenden Maßnahmen sind sehr unterschiedlich: naturnahe
Ufergestaltung, Pufferzone vorsehen um das Wasser vor starkem Nährstoffeintrag
zu schützen, Müll entnehmen, usw.
Die Umsetzung der Biotopkartierung beinhaltet neben der Aufwertung
der Gewässer auch die Schaffung von neuen. Durch die Anlage von neuen
Stillgewässern soll ein Austausch mit solchen, die isoliert sind,
wieder ermöglicht werden. |
Errichten eines Zaunes im Rahmen des Projektes zum Erhalt
der Bongerten in der Gemeinde „Wëntger"
Eine der zahlreichen Waldmardellen der Gemeinde Junglinster
(hanner Laaschent bei Roudemer)
Kleiner Tümpel der Stiftung „Hëllef fir d'Natur"
im Ourtal |