Gemeinnützige Stiftung für Naturschutz
Etablissement d'utilité publique
Canecher Wéngertsbierg
Entstehung
Die Stiftung Hëllef fir d'Natur hat in den 90er Jahren mehrere
Parzellen
in diesem Gebiet angekauft, unter anderem einen aalten,
vernachlässigten
Weinberg mit Trockenmauern von ca 43 ar. Wegen der starken Abnahme des
Weinbaus in dieser Gegend entschied die Stiftung zusammen mit der
LNVL-Sektion
Lenningen/Canach den Wéngert ab 1995 weiter zu bewirtschaften
und
zwar nach den Richtlinien des biologischen Landbaus.
Besonderheiten des Projekts
Erhalt eines selten werdenden Lebensraums: die umliegenden
Hecken,
Magerwiesen,
Brachen und verbuschtes Gelände soweie Trockenmauern und Wege
gehören
zum Ökosystem des Weinbergs und beherbergen eine oft
verschwundene
Artenvielfalt.
Es ist der erste und einzige biologisch bewirtschaftete
Weinberg
Luxemburgs: es werden keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und
Düngemittel eingesetzt, was letztendlich dem Boden und dem Wein
zugut
kommt. (Beratung durch einen Biowinzer aus Temmels)
NB: Biologische Bewirtschaftung von
Weinbergen
ist an der
Mosel praktisch nur möglich in abseitigen, früher genutzten
Lagen,
wegen der grossflächigen Bespritzung der Weinberge aus der Luft.
Im Gegensatz zum kommerziell betriebenen Weinbau werden hier
verhältnismässig alte
Rebstöcke beibehalten, welche zwar weniger produktiv sind,
deswegen
aber eine qualitativ bessere Ernte ergeben.
Die sich aus dem Weinberg ergebende Produktion (Elbling, Canecher
"Gotteszorn")
wird lokal verarbeitet und privat vermarktet: der Erlös dient
der
Pflege des Weinbergs.
Fortbestand eines interessanten lokalen Kulturerbes: an
der
Ernte
und am Pressen sind Schulklassen der Gemeinde beteiligt, unter
Führung
der Mitglieder der lokalen LNVL Sektion.
Wie wird es weitergehen?
Schaffung eines Naturerlebnispfads auf dem Wéngertsbierg,
in den
der Weinberg einbezogen ist..
Unterhalt der Weinberganlagen (Mauern, Drähte).
Unterhalt der Brachflächen (periodisch teilweise
Mahd/Entbuschung).
Saat von Leguminosen zur Aktivierung des Bodenlebens.
Verbesserung der Spritzung mit den biologischen
Pflanzenschutzmitteln.
Zukauf einiger angrenzenden Parzellen.
2014: Schutz einer 30 ha grossen Fläche als réserve
naturelle --> Ausweisungsdossier