Erfaßter Zeitraum: Anfang Dezember 1997 bis Mitte Februar 1998
IN EIGENER SACHE
1983 erschien zum erstenmal „Die Ecke des Feldornithologen", bald darauf umbenannt „Die Ecke des Naturbeobachters". Heute ist diese Rubrik aus dem „regulus" nicht mehr wegzudenken. Da wir in der Liga über jungen, dynamischen Nachwuchs verfügen, ist, so denke ich, der Augenblick günstig, die „Feder" weiterzureichen an eine neue Mannschaft. Ich möchte mich bei allen bedanken, die in der Vergangenheit in irgendeiner Form dazu beigetragen haben, diese Seiten interessant zu gestalten, an erster Stelle bei R. Streicher, dem Co-Redaktor der letzten Jahre. Meinen Nachfolgern wünsche ich viel Spaß und Ausdauer bei der Arbeit. Jean Weiss |
Der Winter 97-98 bescherte uns einerseits Rekordzahlen beim Zwergsäger sowie die eine oder andere seltene Enten- bzw. Möwenart, andererseits bereits im Januar einen Wiedehopf sowie die ersten Schmetterlinge. Es sieht so aus, als müßten wir uns für die nächste Zukunft vermehrt auf solche Überraschungen gefaßt halten.
M = Männchen; W= Weibchen; BW= Baggerweihergebiet Remerschen. Die in eckigen Klammern angegebenen Zahlen entsprechen den Nummern in der Liste der Beobachter. Mit * gekennzeichnete Meldungen sollen nicht zitiert werden, da sie noch nicht homologiert sind.
Die beachtliche Anzahl von rund 500 KORMORANEN
Phalacrocorax carbo hielt sich am 26.1.98 im BW auf [1]. Wie in den Vorjahren
trat die Art auch wieder an kleineren Flüssen auf wie Attert, Alzette
(z. B. ca. 30 Ex. am 26.12.97 bei Moesdorf [12,18]) und Sauer. Um den Winterbestand
möglichst exakt zu erfassen, werden in diesem Winter die Kormorane
an ihren Schlafplätzen gezählt. Auf die Ergebnisse werden wir
später zurückkommen.
Die Zahl der im Süden des Landes
überwinternden SAATGÄNSE Anser fabalis stieg von 29 am 14.12.97
(Erstbeobachtung) auf 148 am 8.2.98; zum Jahreswechsel hatten sich zudem
2 BLÄßGÄNSE Anser albifrons unter den Trupp gemischt [3].
Mindestens vom 26.1. bis zum 13.2.98 hielt
sich im BW eine ROHRDOMMEL Botaurus stellaris auf, ein inzwischen schon
traditioneller Wintergast in diesem Gebiet [1].
Der seltenste Gast der Saison unter den
Enten dürfte wohl eine SAMTENTE (W) Melanitta fusca gewesen sein,,
die am 21.12.97 sowie am 4.1.98 bei Nennig/Remich auf der Mosel schwamm
[4]. Eine KOLBENENTE (W) Netta rufina, am 1.2.98 bei Remich, ist bei uns
ebenfalls keine alltägliche Erscheinung [3]. Von der LÖFFELENTE
Anas clypeata liegen im Januar/Februar aus dem BW mehrere Beobachtungen
eines M vor [1,3,5]; ein M der SPIEßENTE Anas acuta hielt sich am
22.1.98 auf dem Echternacher See auf [6], und am 14.12.97 schwamm ein M
der MANDARINENTE Aix galericulata auf der Our bei Vianden [2]; einige Höchstzahlen:
SCHNATTERENTE Anas strepera: 26.1.98 = 14 Ex. im BW; SCHELLENTE Bucephala
clangula: 28.12.97 = 6 Ex. im BW [1]; 5.2.98 = 43 KRICKENTEN Anas crecca
auf der Alzette bei Berchem [7].
48 ZWERGSÄGER Mergus albellus (37
W, 11 M) am 26.12.97 [1] im BW stellen wahrscheinlich einen neuen Luxemburger
Rekord bei dieser Art dar; demgegenüber nehmen sich 17 GÄNSESÄGER
Mergus merganser am 25.1.98 bei Stadtbredimus [5] sowie 31 Ex. am 15.2.98
am Stausee von Esch/Sauer [3,5] schon fast bescheiden aus.
Die DREIZEHENMÖWE* Rissa tridactyla,
eine Art des offenen Meeres, verschlug es im Januar 98 gleich zweimal in
unsere Gegend: am 4. wurde in Useldingen ein Altvogel aufgefunden, der
später einging [8] und am 11. überflog ein immat. Ex. einen Fischteich
zwischen Besch und Nennig im nahen Grenzgebiet [4]. Zwischen dem 20.12.97
und dem 8.2.98 wurden nicht weniger als sechsmal STURMMÖWEN Larus
canus an der Mosel gesichtet, insgesamt 12 Ind., einmal 1 ad. +5 immat.
beisammen [3,14].
Meldungen der KORNWEIHE Circus cyaneus
liegen immer noch recht wenige vor: 2 M + 1 W von Dez. 97 bis Feb. 98 bei
Limpach [10,5]; 1 W am 17.12.97 bei Weiler-la-Tour [3]; je 1 M am 7.1.98
bei Goedange [11] und am 8.2.98 bei Filsdorf [3,5]. Nachzutragen bleibt
eine verspätete WIESENWEIHE Circus pygargus (M) am 2.11.97 bei Welfringen
[12]. Einer der ersten ROTMILANE Milvus milvus für dieses Jahr wurde
am 5.2.98 bei Kockelscheuer gesichtet [13], und am 13.2.98 zog bei Bartringen
ein HABICHT Accipiter gentilis zielstrebig gegen Norden [7]. Fünf
Meldungen des WANDERFALKEN Falco peregrinus, drei im Januar, zwei im Februar,
zeigen, daß diese Art definitiv dabei ist, wieder in unserem Land
Fuß zu fassen [3,6,15,16].
Die frühlingshaften Temperaturen
gegen Mitte Februar 98 lösten eine erste noch relativ bescheidene
Zugwelle beim KRANICH Grus grus aus. So wurden z. B. 35 Ex. am 12.2.98
bei Remerschen gesichtet [1].
Bereits zum zweitenmal überwinterte
(5.11.97 bis wen. Mitte Feb. 98) ein teilalbinotisches und dadurch leicht
wiederzuerkennendes BLÄßHUHN Fulica atra im BW [1].
Zwei Winterfeststellungen des WALDWASSERLÄUFERS
Tringa ochropus liegen aus dem Roeserbann vor: gegen Mitte Dez. 97 ein
Ex. und am 5.2.98 sogar deren zwei [3,7].
Viel ungewöhnlicher ist, trotz Höchsttemperaturen
um zehn Grad zu dieser Zeit die Beobachtung eines WIEDEHOPFES Upupa epops
am 10.1.98 im BW [17]. Ob der Vogel wohl den Kälteeinbruch am Ende
des Monats überlebt hat?
Nachdem sich bereits im November 1997
BARTMEISEN Panurus biarmicus im BW aufgehalten hatten, konnten vom 28.1.
bis wen. zum 13.2.98 5 M und 3 W dort beobachtet werden [1,18].
BERGPIEPER Anthus spinoletta wurden an
zwei weiteren Örtlichkeiten aufgespürt: Ende Dez. 97 wen. 2 Ex.
bei Hünsdorf an einem seit langen Jahren bekannten Überwinterungsplatz
[19] sowie am 5.2.98 ein Ex. an der Alzette bei Berchem [7].
Im Raum Limpach - Sanem überwinterte
ein RAUBWÜRGER Lamius excubitor; weitere Beobachtungen von Einzelvögeln
gab es im Februar bei Foetz - Bergem sowie zwischen Steinbrücken und
Leudelingen [5],
„Winterfeste" ROHRAMMERN Emberiza schoeniclus
werden so gut wie jedes Jahr gemeldet, so aus dem BW am 5.1.98 ein Ex.
und am 28.1. deren sogar sechs [l].
Bei den ERLENZEISIGEN Carduelis spinus
sei lediglich ein Trupp von 100-120 Vögeln am 2.2.98 bei Niederkorn
erwähnt [12].
Die Brideler FICHTENKREUZSCHNÄBEL
Loxia curvirostra waren im Januar 98 noch immer anwesend [19]. Ein am 11.2.98
bei Capellen singendes Ind. könnte auf ein Brutvorkommen hindeuten;
weitere Februar-Meldungen gab es von Dippach (1 Ex.), Leudelingen (5 Ex.)
und Bartringen (dreimal, max. 7 Ex.) [7].
Nicht gerade alltäglich ist die Beobachtung
einer ziehenden ELSTER Pica pica, die am 13.2.98 bei Bartringen in großer
Höhe zielstrebig nach Norden flog [7].
Was sonst noch los war:
Die HASELMAUS (Muscardinus avellanarius)
war 1997 häufiger als sonst in den Nistkästen der LNVL-Sektion
Luxemburg-Stadt auf Kockelscheuer; noch am 21.10. wurde ein Nest mit zwei
Jungen entdeckt, diesmal jedoch in einer Hecke [2].
Am 12.1.98 wurde an der Straße Ettelbrück-Bastnach
eine überfahrene WILDKATZE (Felis silvestris) gefunden [22].
Bereits am 9.1.98 flog bei etwa 10 Grad
in Strassen ein KLEINER FUCHS (Aglais urticae) [20]; ein weiteres Ex. wagte
zwei Tage später auf Bridel den ersten Flug [21].
Liste der Beobachter: 1 = R. Gloden, 2 = F. Muller, 3 = P. Lorgé, 4 = L. Hayo, 5 = E. Melchior, 6 = T. Conzemius, 7 = R. Schoos, 8 = J. François, 9 = E. Schaller, 10 = P. Jungers, 11 = J.-P. Schmitz, 12 = P. Felten, 13 = D. Bauer, 14 = K.-H. Heyne, 1S = R. Schauls, 16 = Y. Krippel, 17 = C. Thelen, 18 = B. Kontz, 19 = J. Weiss, 20 = N. Paler, 21 = F. Weiss, 22 = P. Kraemer.
Fotos:
Zwergsäger, Männchen
Foto: R. Gloden
Bartmeise, Männchen
Foto: R. Gloden
Rohrdommel Foto: R. Gloden
zusammengestellt von Patric Lorgé und Raymond Streicher
Erfaßter Zeitraum: Mitte Februar 1998 bis Ende April 1998.
Interessante Beobachtungen sind nur in geeigneten Biotopen möglich. Der interessierte Leser wird daher hoffentlich die Bedeutung größerer Gebiete wie des Baggerweihergebietes Remerschen oder der näheren Umgebung von Weiler-la-Tour für den Artenschutz erkennen und uns in unserem Bemühen, diese Areale zu schützen, unterstützen. Ohne sie wäre Luxemburg um ein vieles ärmer!
M = Männchen; W = Weibchen; BW = Baggerweihergebiet von Remerschen. Die in eckigen Klammern angegebenen Zahlen entsprechen den Nummern in der Liste der Beobachter. Mit * gekennzeichnete Meldungen sollen nicht zitiert werden, da sie noch nicht homologiert sind.
Wie in den Vorjahren liegen wieder zahlreiche Beobachtungen von Weißstörchen Ciconia ciconia vor. Auf ein erstes Ex. am 22.3. bei Gralingen [1], folgten im März und April weitere Einzelvögel bei Strassen, Clausen, Bascharage, Hunsdorf, Ellange, Crauthem und am Echternacher See [versch.]. Großen Hunger hatte offensichtlich ein Ex. am 17.4. im Roeserbann, das hier bis zu sieben Regenwürmer in der Minute verspeiste [2]. Ein einzelner Schwarzstorch Ciconia nigra stand am 26.3. in einer Wiese bei Greisch, um dann in Richtung Saeul weiterzufliegen [3]; Anfang April hielten sich zwei Ex. an einem Bach bei Wilwerwiltz auf [4]. Konkrete Bruthinweise liegen bislang nur von einem Paar im Zentrum des Landes vor, jedoch besteht für zwei weitere Stellen Brutverdacht [5].
Die letzten Saatgänse Anser fabalis räumten ihren angestammten Überwinterungsplatz am 23. Februar [6]. Am gleichen Tag überflogen die ersten zehn Graugänse Anser anser das BW in nördlicher Richtung [6,7]. Am 10.4. rastete ein Nachzügler kurz an gleicher Stelle [7] während weitere sechs Ex. am 3.5. im BW offensichtlich den Heimzug regelrecht verschlafen hatten [2,7].
Transit pur?
In Deutschland gehört die Nilgans Alopochen aegyptiacus* mittlerweile zu den frei brütenden Vogelarten. Gleich zweimal wurde in diesem Frühling dieser Exote im BW gesichtet; am 11.3. schwammen dort drei Ex., während zehn Tage später zwei Ex. gezählt werden konnten [7]. Aus dem Rahmen des Gewöhnlichen fallen auch eine Rothalsgans Branta ruficollis*, die es am 6.2. an die Mosel bei Remerschen verschlagen hatte [8], sowie ein Paar Brandgänse Tadorna tadorna* am 9.4. im BW [7]
Mit viel Glück können wir vielleicht nach vielen Jahren wieder mit einer Brut der Knäkente Anas querquedula rechnen. So rasteten am 4.4. zwei M. und drei W. bei Weiler-la-Tour; hiervon verblieben am 21.4. noch ein W. und ein M., das eifrig balzte [2]. Desweiteren liegen folgende Beobachtungen von Entenvögeln vor. Spießente Anas acuta: ein M. am 19.2. [9] und am 28.2. am Echternacher See [10], außerdem zwei M. und ein W. am 19.3. bei Weiler-la-Tour [6]. Schnatterente Anas strepera: maximal bis zu sieben Ex. zwischen dem 11.3. und dem 9.4. im BW [7,9]. Die Mandarinente Aix galericulata wird immer öfter an der Alzette bei Luxemburg-Stadt gesehen; vielleich deuten drei rastende Paare an einem Wehr in Luxemburg-Grund darauf hin, daß die Art sich anschickt, bei uns freilebend zu brüten [11].
Zu den Wintergästen zählen eindeutig drei Schellenten Bucephala clangula (ein M. und zwei W.) am 21.2. im BW [11], sowie zahlreiche Gänsesäger Mergus merganser, die offensichtlich eine Vorliebe für die Sauer hatten. Besonders bei Born an der Sauer hielt sich die Art mehrmals im Februar und März auf [9,11,12]. Größere Trupps überwinterten am Stausee von Esch / Sauer. So wurden hier am 15.2. dreizehn M. und 21. W. gezählt [2]. Ein wahrscheinlich letztes W. hielt sich dort noch am 13.4. auf [2]. Wie wir in unserer letzten Ausgabe berichten konnten, verbrachten beachtlich viele Zwergsäger Mergus albellus den Winteranfang bei uns. Am 21.3. schwammen aber nur noch zwei W. im BW [7].
Unverändert negativ bleibt die Bilanz bei den Kornweihen Circus cyaneus. Von drei Ex. blieben nach dem 22.2. nur noch ein M. und ein W. zwischen Sassenheim und Limpach übrig [13]. Am 21.3. kreiste ein M. bei Hellingen [2]. Am gleichen Tag jagten je ein W. bei Trotten und bei Lausdorn . Bei Grindhausen "halfen" zwei M. einem weiteren W. [5,11]. Ein jagendes M. wurde auch noch am 29.3. bei Bartringen beobachtet [9]. Die Rohrweihe Circus aeruginosus hielt sich offensichtlich nur im BW auf. Hier entdeckte ein Beobachter am 8.4. zuerst ein W.; am nächsten Tag folgte ein M. und am 29.4. flog hier nochmals ein M. [7].
Eine Art kehrt zurück
Seit kurzem steht es fest: der Wanderfalke Falco peregrinus brütet wieder in Luxemburg! Aus verständlichen Gründen behalten wir uns aber das Recht vor, hierzu keine Einzelheiten zu veröffentlichen. Ein einzelner Merlin Falco columbarius zog am 11.4. bei Dalheim durch [2,14].
Fünf Kraniche Grus grus, die am 10.2. über Linger hinwegzogen [15] läuteten den Frühjahrszug ein. Es dauerte aber bis zur dritten und vierten Februarwoche, ehe eine erste richtige Reisewelle begann, auf welche Mitte März noch einmal ein kräftiger Schub folgte. So wurden am 10. März 2500 Ex. über Garnich gezählt [16]. Die letzten Rufe wurden am 13.4. über Kopstal vernommen [17]. Wir wollen uns an dieser Stelle herzlich bei allen Lesern für die spontane Hilfe bei der Erfassung des Kranichzuges bedanken.
Am 7.3. rasteten rund 110 Kiebitze Vanellus vanellus bei Weiler-la-Tour [2]. Leider kann dies nicht über die vorläufigen enttäuschenden Ergebnisse einer landesweiten Bestandsaufnahme dieser Spezies hinwegtrösten. In der Tat scheint die Art fast buchstäblich unter die Räder gekommen zu sein.
Aufwertung eines Naturschutzgebietes
Die Umgestaltungsarbeiten im BW haben in kurzer Zeit zu einer Gebietsoptimierung geführt. Nachdem hier jahrelang kaum noch Limikolen beobachtet wurden, rasteten dieses Jahr dort schon recht viele interessante Arten, unter anderem ein Sandregenpfeifer Charadrius hiaticula am 28.4. [7] und ein Kiebitzregenpfeifer Pluvialis squatarola* am 3. und 4. Mai [2,7].
Zwei Alpenstrandläufer Calidris alpina hielten sich am 21.3. bei Weiler-la-Tour auf [2]; jeweils einzelne Ex. wurden am 28.3. und Ende April im BW gesichtet [7]. Die ersten vier Grünschenkel Tringa nebularia verweilten am 8.4. bei Weiler-la-Tour [2]; zwei weitere Ex. tummelten sich am 27.4. im BW [2].
Einige durchziehende Limikolen waren fast schon häufig. So folgten auf einen einzelnen Dunklen Wasserläufer Tringa ochropus am 21.3. bei Weiler-la-Tour [2] zwei Ex. am 12.4. im BW [2,14,18]. Insgesamt zehn Ex. versammelten sich sogar am 10.4. zwischen Foetz und Bergem [18]. Der Kampfläufer Philomachus pugnax wurde gleich viermal zwischen Anfang März und Anfang April bei Weiler-la-Tour beobachtet [2]. Höhepunkt waren zwölf Ex. am 9. April. Ende März hielt sich aber auch jeweils ein M. und ein W. im BW auf [7].
Größere Trupps von Bekassinen Gallinago gallinago
wurden im März an drei Stellen gezählt. Eine Wiese zwischen Nospelt
und Goetzingen bot im ersten Märzdrittel 24 Ex. ideale Lebensbedingungen
[1]; insgesamt 25 Ex. wurden am 28.3. in einer Industriezone bei Niederkorn
registriert [18]. Am folgenden Tag zählte ein Beobachter bei Weiler-la-Tour
mindestens zwanzig Ex. [2]. Eine einzelne Zwergschnepfe Lymnocryptes
minimus flog am 8.3. im Roeserbann auf [2]; zwei weitere Ex. wurden
am 17.3. im BW festgestellt [7]. Großes Interesse für den Roeserbann
zeigte auch ein Großer Brachvogel Numenius arquata am 19.3.
[2]. Ein weiteres Ex. suchte dort am 30.4. nach Nahrung [2].
Schon wieder lockte das BW einige Zwergmöwen Larus minutus*
an. Gleich sieben Ex. waren es am 28. April [7]; ein weiterer Einzelvogel
folgte am 4. Mai [7]. Am gleichen Tag jagte auch eine Trauerseeschwalbe
Chlidonias
niger über dem Gebiet [7].
Am 24.2. zog ein Wiedehopf Upupa epops bei Hünsdorf nach NE [17]. Ob es sich bei diesem Vogel um das gleiche "verrückte" Ex. handelte, das schon im Januar im BW versuchte, dem Winter zu trotzen, konnte bislang nicht geklärt werden.
Ständiger Lebensraumverlust erklärt, warum der flötende Gesang der Heidelerche Lullula arborea nur noch selten bei uns zu hören ist. Ein erstes Ex. am 8.3. im BW [7] sowie jeweils zwei Ex. bei Dudelange [19] und Lamadeleine [9] am Monatsende waren bislang die einzigen ihrer Art.
Am 7.3. wurden durch ein Gewitter zirka 120 Bachstelzen Motacilla alba zur Notlandung im BW gezwungen, darunter auch zwei Ex. der englischen Unterart yarrellii* [7]. Unter mehreren Beobachtungen der Schafstelze Motacilla flava fiel die folgende vom 28.4. im BW besonders auf. Die insgesamt zwölf Ex. konnten taxonomisch auf drei Unterarten aufgeteilt werden: es handelte sich um fünf Ex. der Nominatform flava, fünf Ex. der nördlichen Form thunbergi und um zwei "Englische Schafstelzen" flavissima [7].
Ein riesiger Trupp von 300 (durchziehenden?) Rotdrosseln Turdus iliacus hatte sich am 22.3. nördlich von Diekirch niedergelassen [2,20]. Eine Woche später suchten mindestens dreizehn Ex. zusammen mit Wacholderdrosseln Turdus pilaris bei Mensdorf nach Nahrung [11]. Die Ringdrossel Turdus torquatus wurde auch öfters gesichtet. Am 1.4. war es ein Ex. bei Bartringen [9]. Die drei anderen Aprilmeldungen stammen von der Haardt bei Düdelingen., wo maximal dreizehn M. und zwei W. beobachtet wurden [19].
Die ersten fünf Beutelmeisen Remiz pendulinus hatten sich
am 9.4. im BW eingestellt [7]. Anfang Mai wurde ein fertiges Nest gefunden
und ein M. wurde beim Nestbau entdeckt [2,7].
Nach einem W. am 17.2. im BW wurde bislang keine Bartmeise Panurus
biarmicus* mehr gezählt [7].
Außer in Bridel [17] wurden die Birkenzeisige Carduelis flammea
im März auch im BW festgestellt [7]. Außerdem hielten sich am
10.4. vier Ex. auf der Haardt bei Düdelingen auf [19]. Höchst
brutverdächtig waren mindestens 30 Erlenzeisige Carduelis spinus,
welche am 24.4. in einem geeigneten Brutbiotop bei Gosseldingen sangen
[17]. Fichtenkreuzschnäbel Loxia curvirostra wurden zwischen
Ende Februar und Ende April von Baumbusch, Differdingen, Berdorf, und Gosseldingen
[versch.] gemeldet; als sicheren Brutnachweis können wir aber nur
ein W. mit Brutfleck betrachten, welches am 27.3. einem Beringer bei Lintgen
ins Netz ging. Unbekannt bleibt leider die Herkunft eines farbberingten
Ex. an gleicher Stelle [21].