Zeitraum Mitte Mai bis Ende Juli 2001
Dieser Bericht behandelt die zweite Hälfte des Frühjahrsdurchzugs,
sowie die Brutzeit 2001.
Alle mit * gekennzeichneten Meldungen können erst nach einer Bewertung durch die Luxemburger Homologationskommission – LHK als gesicherte Nachweise anerkannt werden und dürfen erst nachher in die weitere Literatur eingehen. Die Zahlen in Klammern ( ) beziehen sich auf die jeweiligen Beobachter. Das Kürzel BwR steht für Baggerweihergebiet von Remerschen.
Beobachtungen aus dem Baggerweihergebiet von Remerschen
Insgesamt an drei Stellen im BwR konnten balzende M der
ZwergrohrdommelIxobrychus
minutus festgestellt werden (1, 2). Nach einem Gewitter rasteten 2
Silberreiher* Casmerodius albus nur für kurze Zeit dort
(3). Wie schon in der letzten Ecke vermeldet, können die 2 Paare des
Drosselrohrsängers Acrocephalus arundinaceus (1) als
Brutvögel bestätigt werden. Schlussendlich brüteten doch
3-4 Paare des Flussregenpfeifers Charadrius dubius im Gebiet,
nachdem sie sich lange Zeit an den Überschwemmungsflächen der
Mosel auf deutscher Seite aufgehalten hatten (1).
Zugvögel
25 Wespenbussarde Pernis apivorus zogen
noch gegen 21 Uhr bei Limpach nach N, sicherlich auf der Suche nach einem
geeigneten Schlafplatz (4). Spät waren ein Sandregenpfeifer*
Charadrius
hiaticula am 15.6.01 bei Horrace (5) und 2 Flussuferläufer
Actitis
hypoleucos ebendort (4). Nach der Brutzeit hielt sich ein junger Haubentaucher
Podiceps cristatus einige Tage an den Weihern bei Kockelscheuer
auf (7, 8). Auf ihrer Rückreise in die Überwinterungsgebiete
wurden die ersten Watvögel bereits ab Ende Juni beobachtet: Waldwasserläufer
Tringa ochropus 2 Ex bei Weiler-la-Tour am 21.6.01 (2), Bruchwasserläufer
Tringa glareola 1 Ex am 1.7.01 bei Schifflingen (6) und 5 Flussuferläufer
Actitis
hypoleucos ebendort am 1.7.01 (2).
Brutzeit: Neue Brutvogelart
Zwar keine Bruten aber immerhin die ersten Übersommerungen
gibt es beim Kormoran Phalacrocorax carbo zu vermelden: 15-20
Ex am Stausee von Esch/Sauer (9). Insgesamt 8 junge Schwarzstörche
Ciconia
nigra (2 Bruten) verließen ihre Horste in der zweiten Julihälfte
(10). Gerüchte über weitere Bruten müssen erst noch überprüft
werden. Zwei weitere Brutplätze des
GraureihersArdea cinerea
wurden gefunden: da die Art allerdings immer noch bei der Brut gestört
wird, wird auf eine Bekanntmachung der Örtlichkeiten an dieser Stelle
verzichtet (11, 2). Weitere Brutpaare des FlussregenpfeifersCharadius
dubius gab es bei Folscheid (2 Bp), Mamer (1 Bp), Ernzen (3 Bp) und
an dem neuangelegten Weiher im Schifflinger Brill (1 Bp) (2).
Der erste Brutnachweis des Bienenfressers Merops
apiaster war nach mehreren Bruten im nahen Ausland seit langem erwartet:
3 Brutpaare brüteten erfolgreich im Süden des Landes (2). Ein
Bericht hierüber wird in der nächsten Regulus-Nummer erscheinen.
Brutzeitmeldungen beim Kuckuck Cuculus canorus gab es nur
aus dem Moseltal und bei Ernzen (2) und dabei darf man sich die Frage stellen,
ob dieses Art sonst nirgends mehr vorkommt ? Brutzeitmeldungen des Orpheusspötters
Hippolais
polyglotta gab es bei Berchem (14), Düdelingen (2). Am 29.7.01
wurden 4 Ex bei Schifflingen beringt (6).
Unsere Beringer melden
Im NSG „Brill“ in Schifflingen und in einem Schilfgebiet
der Stiftung HfN bei Übersyren wurden dieses Jahr die Bestände
der lokalen Brutvögel ermittelt. Dabei wurden vor allem die Sumpf-
Acrocephalus
palustris und Teichrohrsänger Acrocephalus scirpaceus
beringt. Auf diese Weise kam es in Übersyren auch zu zwei Brutzeitnachweisen
des als Brutvogel ausgestorbenen Schilfrohrsängers Acrocephalus
schoenobaenus am 2.6.01 und 1.7.01 (12, 13).
1 R. Gloden; 2 P. Lorgé; 3 P. Willputte; 4 E. Melchior;
5 J. Clemens; 6 G. Mirgain,; 7 F. Muller, A. + G. Limpach; 8 J. Aniset;
9 S. Hermes; 10 M. Jans; 11 R. Streicher; 12 J. Schmitz; 13 C. Heidt; 14
G. Conrady. Weitere Beobachter u.a. M. Schweitzer, R. Peltzer, P. Dahm,
F. Wirth, J. Weiss, N. Paler, R. Schmitz, R. Schauls, Y. Weinachter, G.
Laroche.
Zeitraum Anfang August bis Ende Oktober
Dieser Bericht behandelt die Sommermonate sowie den Herbstzug 2001. Herauszustreichen sind der Erstnachweis des Buschrohrsängers* sowie jeweils zwei weitere Nachweise des Rohrschwirls* und des Seggenrohrsängers*. Nachzutragen aus dem Juli bleibt die Beobachtung eines Schlangenadlers* bei Troine.
Alle mit * gekennzeichneten Meldungen können erst nach einer Bewertung durch die Luxemburger Homologationskommission – LHK als gesicherte Nachweise anerkannt werden und dürfen erst nachher in die weitere Literatur eingehen. Die Zahlen in Klammern ( ) beziehen sich auf die jeweiligen Beobachter. Das Kürzel BwR steht für Baggerweihergebiet von Remerschen.
Beobachtungen aus dem Baggerweihergebiet von Remerschen
Nett aber sehr kurz waren die Besuche je eines Rothalstauchers* Podiceps
grisegena und eines Schwarzhalstauchers* Podiceps nigricollis am 19., resp.
20.8.01. Ein weiterer Rothalstaucher* beglückte die Beobachter vom
18. bis 27.10.01 (1, 2, 3).
Der Rothalstaucher war dieses Jahr im Baggerweihergebiet Remerschen
des öfteren zu beobachten.
Ein einzelner Kormoran Phalacrocorax carbo wurde am 7.6. und
am 3.7.01 dort beobachtet; ab dem 19.9 war die Art dort regelmäßig
anwesend. Spät war eine Zwergdommel Ixobrychus minutus, die
sich am 13.9. im Schilf verkroch (1). Seidenreiher* Egretta garzetta
wurden im BwR gleich zweimal festgestellt: je 1 Ex. am 9.8.01 und am 11.9.01
(1). Ein Silberreiher* Casmerodius alba zog am 18.10.01 über
das BwR nach Süden. Offensichtlich kam es zu keiner Brut der Schnatterente
Anas strepera, doch wurde die Art während der ganzen Brutzeit festgstellt,
so z.B. 6-7 Ex vom 8.-11.6.01. Zusammen mit Reiherenten Aythya fuligula
und Tafelenten Aythya ferina rastete eine Moorente Aythya
nyroca am 21.9.01 (1, 4). Insgesamt 20 Trauerseeschwalben Chlidonias
niger zogen zwischen dem 21.8.01 und dem 21.9.01 durch (1).
Der Rotmilan ist nur in Europa verbreitet. Sein Bestand nimmt in den
letzten Jahren ab. In Spanien, wo die Rormilane überwintern, ist der
illegale Abschuss eine der Hauptgefahren.
Zugvögel
Nachzutragen aus der letzten Berichtsperiode bleibt ein Schlangenadler*
Circaetus gallicus, der am 22.7.01 bei Troine beobachtet wurde (5). Ein
weiterer Silberreiher* rastete am 5.10.01 im Schifflinger Brill
(6). Zu den ersten Vogelarten, die unsere Gegenden verlassen, gehören
traditionell die Mauersegler Apus apus. Bereits in der ersten Augustwoche
ziehen die meisten Brutvögel ab. Späte Nachzügler wurden
am 20.9. über dem BwR (1) und am 30.9.01 über Dudelange gesehen
(7). 3 Weissstörche Ciconia ciconia rasteten am 19.9.01 bei
Mersch und noch am 13.10.01 wurde ein Ex bei Bous beobachtet (1). Der letzte
Schwarzmilan
Milvus milvus kreiste am 19.8.01 über dem BwR (2). Der erste
Fischadler Pandion haliaetus zog am 2.8.01 bei Neunhausen nach SW
(4, 8). Im September gab es Meldungen dieser Art aus dem BwR, bei Garnich
und von der Cornelysmillen bei Troisvierges. Vom 22.9.01 bis Ende Oktober
liegen insgesamt 8 Durchzugsdaten des Merlins Falco columarius vor.
Hervorzuheben sind 2 Ex bei Garnich am 7.10.01 (4, 8, 9, 10). Ob der Tannenhäher
Nucifraga caryocatactes in Luxemburg brütet ist noch offen, jedenfalls
wurde am 21.9.01 ein Ex. bei Surré festgestellt (4).
Aus der Vogelberingung: Erstnachweis des Buschrohrsängers
Der Buschrohrsänger* Acrocephalus dumetorum ist eine in
Mitteleuropa selten Ausnahmeerscheinung und umso erfreulicher ist der Fang
eines solchen Exemplares am 23.9.01 bei Junglinster. Der Vogel wurde von
den glücklichen Beringern vermessen, fotografiert und kurze Zeit später
wieder freigelassen (11). Die Luxemburger Homologationskommission LHK wird
den Nachweis bearbeiten.
Schilfrohrsänger Acrocephalus schoenobaenus und Seggenrohrsänger
Acrocephalus paludicola wurden im Schifflinger Brill gefangen und beringt.
Der Schilfrohrsänger trug übrigens einen Ring der britischen
Beringungszentrale.
Da die meisten Vogelbeobachter ihr Fernglas in den Sommermonaten in
die Schublade legen (leider zu unrecht), kommen die meisten interessanten
Nachweise aus den Monaten August bis Oktober meist von den Vogelberingern.
Ein adulter Seggenrohrsänger* Acrocephalus paludicola wurde
am 14.8. im Schifflinger Brill beringt (4, 12, 13) und am 2.9.01 1 juv.
Ex bei Uebersyren (6, 14). Jeweils ein Rohrschwirl* Locustella luscinoides
ging den Beringern am 17.8. in Uebersyren (14, 15) und am 21.8.01 im BwR
ins Netz (1).
Rauch- und Mehlschwalben sammeln sich im Herbst um sich auf ihre Reise
nach Süden vorzubereiten. Vor Beginn der Dämmerung treffen sich
die einzelnen Trupps, um gemeinsam in grossen Schilfgebieten zu übernachten.
An manchen Stellen, wie z.B. im Syrtal können solche Schlafgemeinschaften
bis zu einigen Zehntausend Schwalben beobachtet werden.
Gefangenschaftsflüchtlinge
Eine Rostgans Tadorna ferruginea bei Schrassig (16) ist sicherlich
ihrem Besitzer genauso entflogen, wie 2 Nilgänse Alopochen
aegyptiacus, die am 16.10.01 im BwR beobachtet wurden (1). Im Baggerweihergebiet
bei Nennig, direkt auf der gegenüberliegenden Moselseite, brütet
die Nilgans seit einigen Jahren.
Résumé: Grèbe jougris: 1 ind le 19.8. et du 18. au 27.10. à Remerschen; Grèbe à cou noir: 1 ind le 20.8. à Remerschen; Aigrette garzette: 1 ind le 9.8. et le 11.9. à Remerschen; Grande Aigrette: 1 ind dans le Brill à Schifflange et 1 ind le 18.10. en migration à Remerschen; Fuligule nyroca: 1 Ex à Remerschen le 21.9.; Circaète Jean-le-Blanc: 1 ind à Troine le 22.7.; Rousserolle des Buissons: 1 ind bagué le 23.9. à Junglinster, 1. mention nationale; Phragmite aquatique: 1 adulte bagué le 14.8. à Schifflange et 1 juv. Bagué à Uebersyren le 2.9.; Locustelle luscinoide: 1 ind bagué le 17.8. à Uebersyren et 1 ind bagué le 21.8. à Remerschen. Toutes ces observations doivent être revues par le Comité d’Homologation.
1 R. Gloden; 2 F.-J. Stölb; 3 A. Konter; 4 P. Lorgé; 5 C. Steeman; 6 T.; 7 O. Matgen; 8 N. Paler; 9 J. Weiss; 10 M. Jans; 11 G. Zwickenpflug, J. Wies, M. Röttcher; 12 G. Mirgain; 13 J. Diederich; 14 J. Schmitz; 15 C. Heidt; 16 P. Kalmes. Weitere Beobachter u.a. M. Schweitzer, R. Peltzer , P. Dahm, F. Wirth, R. Schmitz, R. Schauls, Y. Weinachter, G. Laroche. E. Melchior, F. Muller, J. Aniset, S. Hermes, R. Streicher