1. April 2003
Numerus clausus für die Escher Saatkrähen?
Die Escher Koalitionsparteien
haben eine innovative Werbekampagne gestartet, die - als Entrabungs-Aktion
getarnt - eine Waffe im Kampf gegen die Invasion der Schwarzröcke
darstellen soll. Dass rot-grüne Gemeindeväter eine gewisse Allergie
gegen alles Schwarze haben, ist verständlich; da die Raben nicht bei
jedem Koalitionswechsel ihre Gefiederfarbe durch Mutation ändern können,
fallen sie leicht derartigen Allergien indirekt zum Opfer. Das Innenministerium
war leider nicht für eine Ausweisung der Raben zuständig, da
es sich nicht um illegale Einwanderung handelte, weil alle betroffenen
Raben im EG-Raum ansässig waren. Auch ein Ausweisungsversuch zur Nachbargemeinde
wurde durch heftigen Widerstand dieser Bürger vereitelt. Der Sicherheitsrat
des Umweltministeriums legte aber kein Veto gegen diesen Präventivangriff
ein, da der Verdacht auf Terroraktionen - wie etwa Angriffe mit chemischen
Waffen auf geparkte Fahrzeuge samt Insassen sowie Seuchenverbreitung in
den Schulhöfen vermittels Biowaffen - nicht ausgeschlossen werden
konnte, und da die humanitären Regeln der internationalen Konventionen
peinlichst bei dieser Entwaffnungsaktion eingehalten würden. |
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Ein empfindlicher
volkswirtschaftlicher Schaden soll dem hiesigen Müllverwertungssyndikat
entstanden sein wegen rechtswidriger Aneignung von recycelbaren organischen
Müllbestandteilen durch die schwarzen Gesellen.
Sogar Freiluftkonzerte sollen
in die Industriebrachen verlegt werden wegen massiver feindlicher Ausstrahlung
von primitivsten akustischen Störsignalen. Letzthin zirkulierte das
Gerücht, einige Raben würden sich erdreisten auf die Fensterscheiben
der Bürger loszutrommeln, so dass jetzt befürchtet wird, diese
(die Bürger) seien vom berüchtigten Hitchcocksyndrom befallen,
für das bisher noch immer kein Heilmittel existiert.
Obschon die Stalingrad-Methode,
die darin besteht alle Stadtbäume abzuholzen, die erfolgsreichste
gewesen wäre, konnte sie nicht flächendeckend angewendet werden
wegen des zu großen Widerstands der Bevölkerung, die einen Sauerstoffmangel
befürchtete. Auch hätte die massive Entsorgung besagter Bäume
insofern ein Problem dargestellt, als es vor Ort an geeigneten Feuerungsanlagen
mangelt: die sog. „Hochöfen“ sind nämlich nur noch als Ausstellungsobjekte
nutzbar.
Soweit unsere Agenten in
Erfahrung bringen konnten, soll nun als Gegenmittel eine moderne, sogenannte
„Präzisions-Psychowaffe“ eingesetzt werden in Form von großen,
aufgeblasenen, rot-grünen Plastikbären, die sorgfältig in
die Krähennester platziert werden (siehe Foto eines geheimen Versuchs
vom 23.3.).
Als Vogelfreunde wünschen
wir den kleinen Huckebeins viel Vergnügen beim Spiel mit ihren Gummibärchen,
es sei denn, dass die bösen Rabenmütter durch einen gezielten
Schnabelhieb dieses artwidrige kulturelle Happening in ein artgemäßes
verwandeln würden. Vielleicht ließe sich gar die Gummihülle
als Nestpolsterung recyceln? Das wäre jedenfalls hygienischer als
alte Nylonstrümpfe oder Klopapier. Man kann mit Spannung auf den Ausgang
dieser Auseinandersetzung zwischen zwei ganz unterschiedlichen Kulturen
warten.
Diese mittlerweile patentierte
Antirabenwaffe wird am 1. April um 10 Uhr längs dem Supermarkt-Parkplatz
in Lallingen vorgeführt.
NB: Bitte Regenschirm mitbringen
wegen der zu erwartenden feindlichen Niederschläge. |