Haus vun der Natur

DEN EINSATZ VON STREUSALZ VERRINGERN

1        Zusammensetzung und Eigenschaften von Auftausalzen:

F Am häufigsten angewendet: Natriumchlorid (NaCl)
(siehe Kochsalz, aber verunreinigt, nicht zum Verzehr geeignet!!!)

Daneben werden auch Calciumchlorid und Magnesiumchlorid und deren Mischungen verwendet.

NaCl am preiswertesten, für Temperaturen von –1° bis –8°C

Als Richtwert für eine gemäßigte reine Salzstreuung werden 10 bis 15 g/m2empfohlen.

Salzmischungen verbinden die Vorteile der einzelnen Salze und können so den Einsatzbereich verbreitern. Mischungen meist aus NaCl und CaCl2 oder MgCl2 in verschiedenen Verhältnissen; sind nicht so kostengünstig wie reines NaCl.

Feuchtsalz (CaCl2- oder MgCl2-Lösungen) haftet besser auf der Straße und hat eine höhere Tauwirksamkeit, ist dadurch bei Glatteis effektiver.
Durch vermindertes Verwehen können bis zu 30 % an Menge eingespart werden.
Salzzufuhr in den Boden, auf die Pflanzen und auf korrosionsgefährdete Bauteile (Brücken, Fahrzeuge) ist geringer!

Alkohol und –gemische:
setzen Gefrierpunkt herab, häufig zur Enteisung von Flugpisten.
Isopropanol, -glykol und andere Alkohole mit Beimengungen.
Sind umweltgefährlich, nicht im Straßenwinterdienst

Technischer Harnstoff:
Flugpisten
Pflanzendünger! Überdüngung der Pistenränder, Grundwassergefährdung, Belastung der Kläranlagen und Flughafenabwässer

2        Auswirkungen auf die Umwelt
Streusalz bildet auf der Fahrbahn ein Gemisch mit Eis und Schnee.
Ein Teil geht in Lösung und geht über Abflussysteme der Straße in die Oberflächengewässer, wird aber auch stark verdünnt.

Wieviel salzhaltiges Schmelzwasser in den bepflanzten Strassenrandbereich gelangt, hängt von Ausbau und Effektivität der Entwässerung ab.
Etwa 40 % der ausgebrachten Salzmengen werden in die Strassenrandböden verfrachtet.
Nach der Bodenpassage und Sorptionsvorgängen im Boden gelangt das Salz entweder ins Grundwasser oder in den Vorfluter.

Ein anderer Teil des Salzes gelangt über Spritzwasser („Gischt“) in den Straßenrandbereich.
Im innerstädtischen Bereich werden etwa 5 bis 15 % (abhängig vom Fahrverhalten) als Salzaerosole aufgewirbelt und verfrachtet. Diese können sich auch auf Pflanzenteilen ablagern und in die Pflanzen eindringen; Ionenaufnahme über die Wurzeln ebenfalls möglich.

2.1        Auswirkungen auf Strassenrandböden
Natrium- und Chloridgehalt des Bodens erhöht sich.
Anreicherung von Natrium-Ionen führt zu Alkalisierung des Bodens.
Natrium-Ionen ersetzen Calcium-Ionen an Bodenkomplexen; Folge: Verschlämmung und Verdichtung des Bodens, Wasserbeweglichkeit gehemmt und Durchlüftung verringert.
Freigesetzte Nährstoff-Ionen werden mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenschichten ausgewaschen und sind nicht mehr pflanzenverfügbar.
L Bodenverdichtung
L Bodenverschlämmung
L unzureichende Bodendurchlüftung
L Nährstoffunterversorgung

2.2        Auswirkungen auf den Straßenrandbewuchs
Hohe Salzzufuhr stört Nährstoffhaushalt der Pflanzen.
Direkte Schäden durch Verspritzen von Salzlösung auf Pflanzenteile.
Indirekte Schäden durch Versalzung des Bodens (Anreicherung von Natrium-Ionen und Auswaschung von Calcium-Ionen).

Bildung von Mykorrhiza nimmt bei alkalisierten Böden ab.
Gesteigerter Salzgehalt führt zu Wasserentzug im Wurzelbereich und Wurzelschädigungen. Behindert die Aufnahme anderer wichtiger Nährelemente.

typische Ätz- und Verbrennungsschäden:
Blätter treiben später aus im Frühjahr, sind kleinflächiger, oft gekräuselt und zeigen Nekrosen An Blatträndern und Spitzen. Frühzeitige Alterserscheinungen, Verfärbung der Blätter, vorzeitiger Laubfall bis zum Absterben von Pflanzenteilen oder der ganzen Pflanze.

Salzverträglichkeit der Gehölze:

Streusalz kann Veränderungen in der Artenvielfalt und Besiedelungsdichte sowie der Stoffwechselaktivität der Bodenfauna zur Folge haben, was zu einem Verlust an Biomasse führen kann.

2.3        Auswirkungen auf Grund- und Trinkwasser
Über den Boden gelangt Streusalz ins Grundwasser!
 L Probleme: Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung.

2.4        Ökonomische Schäden
Korrosionsschäden an Betonbauteilen, Stahlträgern und KFZ-Karosserien (hier 50% der Korrosionsschäden auf Streusalz zurückzuführen).

Abstumpfende Mittel (Kiesgranulat) verursachen Lackschäden... Laufleistung der Reifen kann um bis zu 20 % reduziert sein.

3        Maßnahmen

Verzicht wo möglich:
innerhalb geschlossener Ortschaften, Gehwege, Anwendung nur auf Hauptstrassen
Einsatz von abstumpfenden Mitteln (Granulat, Splitt, Sand, Kies)

Sanierungmaßnahmen für salzbelasteten Straßenrandböden (Zugabe von Kompost)

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