Haus vun der Natur

WEIHNACHTSBÄUME – alles öko?
Hat Weihnachtsbaum-Leasing Zukunft?

Der Weihnachtsbaum ist seit fast 100 Jahren ein Symbol für das bedeutendste christliche Fest. Ein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsbaum ist für die meisten Menschen kaum vorstellbar.
18 bis 22 Millionen Weihnachtsbäume werden nach Schätzungen allein in Deutschland jährlich geerntet. Sie wachsen meist in speziellen Weihnachtsbaumkulturen heran. In Luxemburg werden mindestens 120.000 Christbäume jährlich verkauft.
Wer denkt schon beim Kauf seines Weihnachtsbaumes daran, daß mit der Anzucht der Bäumchen auf Sonderkulturflächen der Naturhaushalt teilweise extrem belastet werden kann.
Die Weihnachtsbäume wachsen ja nicht von alleine, sondern bedürfen während sieben bis zehn Jahren Kulturzeit einer aufwendigen Pflege, damit die vom Kunden gewünschte Qualität erzielt werden kann.
Beim flächendeckenden Einsatz von Herbiziden (Unkrautvernichtungsmittel) werden Tier- und Pflanzenwelt nachhaltig beeinträchtigt. Nach starken Regengüssen kommt es auf den offenen Bodenflächen zu Erosion, und wertvolle Humusschichten gehen verloren.
Neben dem Unkraut werden Schädlinge, z.T. auch präventiv, mit Insektiziden bekämpft, die ein breites Wirkungsspektrum haben. Diese töten die gesamte Kleintierwelt des Ackers, also auch sogenannte Nützlinge, die erst gar keine Möglichkeit erhalten, stabile Populationen aufzubauen, um Schadinsekten natürlich in Schach zu halten.
Es ist erwiesen, daß die Insektizide über die natürliche Nahrungskette auch andere Tiergruppen (z.B. Vögel) schädigen.
Zunehmend gefährden Pestizide und chemische Dünger die Oberflächengewässer und das Grundwasser, bedrohen also die Grundlagen für sauberes und gesundes Trinkwasser.
Von Naturschutzseite wird auch die Verfremdung des typischen Landschaftsbildes durch Monokulturen von Fichten und Tannen kritisiert. Besonders bedenklich ist aber die Zerstörung von bestimmten, landschaftstypischen Lebensräumen durch die Anlage von großen Weihnachtsbaumpflanzungen als Monokulturen.

Dem Konsumenten bieten sich eine Reihe von Möglichkeiten, um umweltfreundlichere Produkte nachzufragen:

1.  Er sollte beim Kauf von Weihnachtsbäumen gezielt nachfragen, woher diese Bäume kommen.
Bäume aus luxemburgischer oder regionaler Produktion werden im allgemeinen auf kleineren, weniger intensiven Flächen herangezogen, da sie lediglich einen Nebenverdienst für den Waldbesitzer darstellen.
Sie haben den Vorteil, daß sie erst kurz vor dem Verkauf geschlagen werden, weil hier keine langen Transportwege anfallen.
Dadurch sind die regionalen Bäumchen viel frischer, sprich: in der Wohnung länger haltbar.

2. In den letzten Jahren hat sich das LEASING von Weihnachtsbäumen etabliert.
Man kauft in einer Baumschule einen Weihnachtsbaum mit Wurzelballen im Topf. Wenn man ihn nach den Feiertagen unbeschädigt wieder in die Baumschule zurückbringt, wird die Hälfte des Kaufpreises erstattet. Die Bäume werden fürs nächste Jahr weiter kultiviert.

Allgemein sollte der Konsument wissen:
Auch Weihnachtsbäume sind ein NATURPRODUKT. Wenn der Kunde keine übertrieben hohen Ansprüche an die Baumqualität stellt, sondern es toleriert, daß die Spitze evtl. nicht kerzengerade ist oder die Beastung absolut geometrisch, dann ermöglicht er auch eine Produktion, die umweltfreundlicher ist!
Nicht zuletzt sollte man auch beim Schmücken der Bäumchen auf nachhaltige Produkte achten, welche schön und dauerhaft sind. Hierzu gehören Dekorationen aus Holz oder Pappe und Stroh.
Die Entsorgung der Bäume nach den Feiertagen wird bereits von vielen Gemeinden angeboten, so daß die guten Stücke kompostiert werden können und keinesfalls im eigenen Garten verbrannt werden müssen.


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