LNVL  -  Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga asbl
Veröffentlicht in Regulus (ISSN 1727-2122) 1952/32 S. 533-535
Quelle: Naumann                            Vom Wiedehopf.
In letzter Zeit mehren sich die Meldungen, nach denen hierzulande der Wiedehopf beobachtet wird. In Belgien nistet er wieder an Stellen wo er früher fehlte. Von den in der Saône-et-Loire, im Jahre 1940, evakuierten Luxemburgern wissen wir, dass dieser Vogel dort als häufiger Brutvogel vertreten ist. Auf einer Spanienreise stellte V. Wassenich auf einer Strecke von 5 km daselbst 8 Brutpaare fest. Es ist daher begreiflich, das dessen Wohngebiet sich ausdehnt und der bunte Geselle mit dem schönen Kopfschmuck, auch eines Tages wieder bei uns als Brut vogel nachgewiesen werden kann.
Kurz vor der Jahrhundertwende muss er nämlich im Lande genistet haben. Die ornithologischen Notizen von Alphonse de la Fontaine lassen jedenfalls darauf schliessen. (Die Erhaltung dieser Notizen verdanken wir dem, vor einiger Zeit verstorbenen, Naturfreund Dr. E. Feltgen). Es ist heute, nach etwa 80 Jahren, nicht uninteressant, diese Aufzeichnungen zur Kenntnis zu nehmen. Aus der Korrespondenz, die A. de la Fontaine damals mit Förstern und Wegewärtern unterhielt, ersieht man in welchen Gegenden der "Mitok" sich aufgehalten hat. Hier einige Auszüge:

 
n betreff eines Vogels, genannt Boudert, wie lange derselbe sich bei Goetzingen aufgehalten hat, wie lang er gesungen hat. Am 10. Mai habe ich deren zwei gehört; das erste Mal um 7 Uhr morgens. Dieselben waren ungefähr 1000 Meter von einander, einer hat dem andern zugerufen. Jeden Tag, von 6, 7 bis 8 Uhr morgens, etliche Mal um 10, 11 Uhr, selten nachmittags gehört um 7 Uhr. Vom 10. Mai an bis den 16. Juni habe ich ihn jeden Tag gehört. Die 2, 3 letzten Tage dass er hier gesungen hat, ist er immer gewandelt, bald hier bald da um das Dorf herum.
Goetzingen, den 21. Juni 1879.
gez. Fuhrmann.

 
hante les 13 - 14 - 15 - 17 - 18 - 19 - 22 - 24 - 25 - 26 - 28 et 31 mai 1880. Chante les 2 - 8 et 12 juin 1880; après le 12 juin plus entendu.
Observations du cantonnier Thommes Georges de Larochette
(dans lettre de B. Kiewitsch du 30 août 1880).

 
orgens um 9 Uhr (28.4.1885) ein Mietok circa 6 Minuten auf einer Erle schlagen hören.
J. B. Welter, Förster, Fels

 
ericht über das Rufen des Widerpfoff (Mitoks) vom Jahr 1887, durch den unterzeichneten Förster.
I. Mai, den 9. um fünf Uhr morgens beim Eichelbourerhof.
II. Mai, den 16. um 10 Uhr morgens Nommerley I Teil; am selben Tag 6 Uhr nachmittags bei Eichelbour.
III. Mai, den 20. 4 Uhr morgens beim Heschenweg (Medernacher Seitert) u. am selben Tag 6 Uhr nachmittags auf Bollert.
IV. Mai, den 27. 4 Uhr morgens im Knogbusch. Am selben Morgen 6 Uhr, Nommerberg.
V. Mai, den 30. 4 Uhr morgens, bei der Fischbacher Schäferei.
VI. Juni, den 7. fünf Uhr morgens, Nommerberg.
VII. Juni, den 8. 1/2 4 Uhr morgens, bei Eichelbour.
VIII. Juni, den 10. fünf Uhr morgens, beim Weiderterhof.
IX. Juni, den 13. 4 Uhr morgens, bei Eichelbour.
Seither habe ich nichts mehr vernommen.
Fels, den 4. Juli 1887.
gez. Welter.

 
eber den Gesang des Wiedehopf vom vorigen Jahr folgende Mitteilungen machen. Er sang nämlich an folgenden Datumen : Mai, den 24. 26. 27. 28. 29. und den 31. 
Juni, den 1. 4. 6. 7. 9. 11. 12. 14. 16. 17. 18. 20. 
Dieses Jahr hörte ich denselben zum ersten Mal singen den 15. April ; dann nicht mehr bis zum 26. April. Von da an hörte ich ihn sehr oft singen, habe mir aber das Datum nicht gemerkt.
Fischbach, den 11.6.1882. 
gez. H. Wilgé.

 
in Familienangehöriger von A. de la Fontaine schreibt dann noch: 
Cri dans les bois de Schrassig, pour la première fois le 26 IV 1865.

Marcel Hulten


L N V L Haus vun der Natur Kräizhaff, route de Luxembourg, L-1899 Kockelscheuer
Tel. 29 04 04 - Fax. 29 05 04 - Email: secretary@luxnatur.lu - Web: http://www.luxnatur.lu