LNVL  -  Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga asbl
Veröffentlicht in Regulus (ISSN 1727-2122) 1970/2-5 S. 98-118

Menschen um Vogelschutz und Vogelkunde

Henri Rinnen

Naturschutz, Vogelschutz sind nicht zuletzt Angelegenheiten der Erziehung. Irrige Meinungen zu ändern, neue Ansichten und Erkenntnisse durchzusetzen erfordern Zeit — u. Menschen: Menschen die Mut zum Neuen haben, Idealismus und Kraft aufbringen um aufklärend zu wirken. Der Landesverband konnte auf eine Reihe solcher Menschen zählen. Ihnen zu danken, sie vor der Vergessenheit zu schützen, ist das Ziel und der Zweck des nachstehenden Beitrages. Keine kritische Bewertung, nur ein Wiederauflebenlassen.
Wie stand es in Sachen Vogelschutz vor der Gründung des Landesverbandes im Jahre 1920? Es soll versucht werden, darauf eine Antwort zu geben, wenn auch keine ganz in die Einzelheiten gehende Darstellung.
Wir bedauern, daß Nachforschungen in den Tageszeitungen und andern Veröffentlichungen nicht möglich waren, weil die Nationalbibliothek seit Ende des Jahres 1969 geschlossen ist. Wir sind deshalb der Société des Naturalistes Lux., dem Institut Gr.D., Section Sciences naturelles, besonders Herrn Knaff, dann dem Sekretariat der Abgeordnetenkammer, Herrn Gaston München, dankbar für ihr liebenswürdiges Entgegenkommen. Danken möchten wir ebenfalls den Gemeindesekretären von Bech-Kleinmacher und Virton für ihre Angaben sowie allen, die uns Hinweise zukommen ließen.

Dem Naturschutz und dem Vogelschutz sowie allen faunistischen Begebenheiten widmete sich in anerkennenswerter Weise die »Fauna«, der Verein Luxemburger Naturfreunde, am 21. Mai 1890 gegründet. (Ursprünglich sahen die Statuten der »Fauna« nur das Studium der einheimischen Insektenwelt vor, im Laufe der Zeiten wurde das Arbeitsprogramm auf sämtliche Zweige der Naturwissenschaften ausgedehnt, und im Jahre 1907 wurde die großherzoglich botanische Gesellschaft mit der unter der Benennung »Fauna« gegründeten Naturfreunde-Vereinigung zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen. — Aus dem Bericht über die Feier des 25jährigen Bestehens der »Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde«, 27. Juni 1915, Seite 48.: „Die Hauptaufgabe der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde bestand von Anfang an darin, die Naturerscheinungen zu studieren und anzustreben, daß dieses Studium Gemeingut aller werde . . .")

Man kann dem Verein bescheinigen, daß er sehr tätig war und in seinen Sitzungen in dem angegebenen Sinne wirkte. Dabei taten sich auf dem Gebiet des Vogelschutzes und der Vogelkunde u.a. hervor: Dr. Ernest Feltgen, Prof. Edm. Klein, Lehrer Matthias Sünnen, Advokat-Anwalt Xavier Brasseur, Prof. Felix Heuertz, Vic. Ferrant. Ihre Ansichten über Vogel- und Naturschutz waren ihrer Zeit gemäß: Schutz landwirtschaftlich nützlicher Vögel. Kein Schutz für Greifvögel. Verurteilung der »Raubvögel«, die später gemildert wird durch die Erkenntnis, daß diese Vögel vor der Ausrottung zu bewahren sind.

Einen besonderen Antrieb zum Vogelschutz scheint die Konvention von Paris aus dem Jahre 1902 gegeben zu haben. Am 17. Januar 1904 teilt Dr. Mich. Huss, Buchdrucker, mit „Herr Staatsminister Eyschen habe den Wunsch ausgedrückt, unsere Gesellschaft möge sich etwas spezieller mit Vogelschutz abgeben; er sei bereit, uns zu diesem Zwecke eine Summe zur Verfügung zu stellen, eventuell einen Saal, behufs Abhaltung der Sitzungen und Aufstellung der Bibliothek, gleichfalls zu besorgen. Die Sache wird in der nächsten Sitzung zur Besprechung gelangen. Wir können schon jetzt zurückweisen auf die von Herrn Klein besprochenen Nisthaine, deren Förderung die »Fauna« anregen kann; . . . Herr Huss deponierte zu seinem Vorschlag in der folgenden Sitzung ein Flugblatt, welches die Regierung zu verbreiten gedenkt: Die Verwüstungen der Pflanzen durch Insekten nehmen zu mit dem Seltenerwerden der Vögel; zu deren Schutz soll die Schule mitwirken durch Bekämpfung des Nesteraushebens, die Tierschutzvereine sollen helfend eingreifen, es sollen Futterplätze geschaffen werden, welche, vor Raubvögel und Katzen geschützt, sich oft bis ins Frühjahr hinein nützlich erweisen; da die Büsche und Gesträucher progressiver Ausrottung geweiht sind und so die Nistgelegenheit seltener wird, sollen künstliche Nist- und Brutplätze angelegt werden, es sollen, wie vielerorts in Deutschland Vogelhecken geschaffen werden, welche zur Brutzeit unbeschnitten bleiben und das Raubzeug abhalten. Ein ähnlicher Schutz kann erzielt werden durch Anbringen von Dornzweigen um das Gestrüpp, um die Bäume, auf und in welchen Nester gebaut sind, durch ähnlichen Schutz der Nester von Höhlenbrütern und Schwalben, endlich durch Anbringen von Nistkasten, was besonders Vereine erfolgreich bewerkstelligen könnten ..." — Anschließend erinnert Herr Klein an die von ihm ausgegebene Tabelle der nützlichen Vögel im »Luxemburger Landwirte Kalender« 1904, S. 75. Herr Klein fährt fort: „Die Wirksamkeit eines internationalen Vogelschutzverbandes kann nur eine geringe sein, solange die Italiener dem Verbande nicht beigetreten sind; dort werden die Schwalben z. B. zu tausenden vertilgt, und daher haben wir trotz guter Nistgelegenheit so wenig Schwalben bei uns; im ganzen wird leider also unsere Tätigkeit eine einigermaßen platonische bleiben müssen. Mindestens so nützlich wie Nistkästen sind Nisthecken . . ." Dann wird beschlossen, der Regierung mitzuteilen, die »Fauna« nehme die angebotene Initiative an und verpflichte sich, im angedeuteten Sinne tätig zu sein, und, falls ihr vermittels eines Subsides von etwa 500 Franken es ermöglicht würde, diese Summe zu verwenden für Propaganda sowie zur Anlage von Nisthecken und Nistkästen. Bezeichnend für die damalige Auffassung wird gleich danach der Vorschlag gemacht, ein Mittel ausfindig zu machen, um dem Überhandnehmen der Krähen (Kueben) entgegenzutreten," ihre große Zahl macht ihre Unschuld am Raubmorde kleiner Vögel zweifelhaft, infolge rascher Erschöpfung gewöhnlicher Nahrungsquellen. Es ist hier nicht die nützliche Saatkrähe (C. frugilegus) gemeint."

In der Wanderversammlung vom 29.5.1904 in Fels wird mitgeteilt, „daß Herr Staatsminister Eyschen gesinnt ist, uns ein Subsid von 300 Franken zum Schutz der Nutzvögel zuzuwenden, er begehrt jedoch noch weitere Aufschlüsse über die verschiedenen Mittel, welche zum Zwecke ein praktisches Resultat im angegebenen Sinne zu erreichen, Anwendung finden sollten." Die Antwort an die Regierung teilt Herr Klein am 19.2.1905 mit. „Herr Klein kommt zurück auf das mehrfach beregte Thema »Vogelschutz«; derselbe dient praktischen sowohl wie ethischen und wissenschaftlichen Zwecken. In einer früheren Comitésitzung wurde beschlossen, der Regierung auf ihre Anfrage zu antworten, wir seien gesonnen je 100 Mk. zu verwenden: 1. für Propaganda, in Flugblättern an die Schüler usw.; 2. für Nistkasten zur Verteilung an die Mitglieder, nicht unentgeltlich, jedoch zu reduzierten Preisen; 3. für Nisthecken, von welchen z.B. eine in der Nachbarschaft der Stadt, eine andere in einer obstreichen Gegend angelegt würde."

Der Gesellschaft wird daraufhin vom Staatsminister ein Subsid von 375 Franken überwiesen. Dr. Feltgen verfaßt ein Vogelschutzmerkblatt, das von der Gesellschaft in einer hohen Auflage herausgegeben wird. Er schlägt darin u.a. vor, den Krametsvogelfang ganz zu verbieten. Andern Ausführungen kann man heute nicht mehr folgen, so, wenn er z.B. vom Töten von Vogelfeinden spricht und dabei besonders Greifvögel meint, andere Vögel als kulturfeindlich betrachtet, darunter Weihen, Falken, Uhu, Kolkrabe, Fischreiher usw.

In der Sitzung vom 16. Juli 1905 wird über den Vertrieb der Flugzettel berichtet: „Über das vom Vorstand herausgegebene »Vogelschutzmerkblatt« sei folgendes mitgeteilt: die Gemeinde Hollerich bezog 1300 Stück zum Verteilen an die Schulkinder gelegentlich der diesjährigen Preisverteilung; 3000 Stück wurden der Regierung zugestellt; die Schulinspektoren des Landes sollen dieselben unter die 30 000 Schulkinder des Landes verteilen lassen; Herr Direktor Hirsch bestellte 150 Exemplare für die Handwerkerschule; die restierenden 450 Exemplare stehen Interessenten zur Verfügung."

160 Exemplare wurden der Forstverwaltung zugestellt, die, wie Forstinspektor J.N. Badu schreibt, an die Förster verteilt werden. Dr. Feltgen kommt am 25. September erneut auf „Ein Wort über Vogelschutz und den wirtschaftlichen Wert einheimischer Vögel" zurück. In der Sitzung vom 21. Mai 1905 demonstriert Herr Klein Nistkasten und Futterhäuser. Man beauftragt Herrn Präparator Zigrand vorläufig damit, ähnliche Kästen bei einem hiesigen Schreiner anfertigen zu lassen, sie werden zur Hälfte des Selbstkostenpreises an die Mitglieder abgegeben.

Auf allgemeinen Naturschutz wird schon im Jahr 1901 (Junisitzung) hingewiesen und zum »Schutz der Naturdenkmäler« aufgerufen. Man solle interessante Fundorte von Pflanzen, Mineralien und Gesteinsbildungen, alte oder mißbildete Bäume, kurz, was hierher gehören kann, melden. Ob die Meldung der Buche im »Seitert« bei Lintgen die einzige war? Als Dr. Feltgen über die Bedeutung der Hecken im Dienst der Landwirtschaft spricht und den Wert auch für Tiere, Vögel usw. betont, findet er Widerspruch bei Prof. Klein, der die Nachteile (Schatten, Wurzeln im Acker, wenig Zuflucht für nützliche Tiere biete) betont; die Hecken wohl, in den Bergen, wo der Grundbesitz ohne vielen Wert ist, wäre das Gestrüpp zu schonen, in den fruchtbaren Tälern aber auszurotten (Limpach). Aus der Sitzung vom 27.11.1911 erfahren wir, daß der Walddistel Gefahr droht durch Massenverkauf. Gleichzeitig heißt es: „Vor kurzer Zeit hatte die Gesellschaft mit Unterstützung der Regierung zur Förderung des Volkssinnes für Naturschutz, Herrn Geheimrat Conwentz von Berlin bewogen, einen Vortrag über »Schutz der Naturdenkmäler« in Luxemburg zu halten und erfuhr, daß unserem an Naturschönheiten so reichen Land in der Pflege und in dem Schutz dieser Schönheiten die meisten anderen Staaten voraus sind. In einer schriftlichen Eingabe an die Regierung wird seitens der Gesellschaft der Wunsch ausgedrückt, daß die Regierung durch die kräftige Mithilfe der Forstbeamten die Ratschläge des Herrn Conwentz in die Praxis umsetze und so die Walddistel vor einem sicheren und frühen Untergang zu retten mitwirke."

Der Naturschutz bildete nun während längerer Zeit das Thema lebhafter Auseinandersetzungen. Energische Worte fielen . . . Schließlich wird der Antrag Ludovicy (Fels) einstimmig angenommen, gemäß dem eine Resolution an Kammer u. Regierung zu richten sei, es mögen die gesetzgeberischen Körperschaften ohne Verzug alle gesetzlichen und erzieherischen Maßnahmen treffen, damit diesem Unfug (Vandalismus in der Natur) gesteuert werde, im Interesse des Schutzes unserer herrlichen Fauna und Flora. 1914 spricht Prof. Edm. Klein, auch Papa Klein genannt, auf der Wanderversammlung in Wiltz über »Naturschutz in den Ardennen«.

An ausländischen ornithologischen Korrespondenten zählte die »Fauna« Pfarrer Wilhelm Schuster, Säckingen (Baden) zu ihren Mitarbeitern. Er veröffentlichte eine längere Monographie über den Hausstorch, den Schwarzspecht in der Wetterau und Hessen-Nassau u.a.m. Kuriositätshalber sei bloß mitgeteilt, daß er sich heftig, „wie eine Reihe hervorragender Ornithologen, gegen die Ringversuche (als wissenschaftlich nicht exakt genug) ausspricht. Die 100 Mk., die Kurt Floerike schriftlich und mündlich in Vorträgen dem ausgesetzt hat, der ihm irgendein Resultat der Storchberingung bringt, das nicht aus der älteren Literatur schon schwarz auf weiß als bekannt nachzuweisen ist, hat bis jetzt noch niemand verdient" (1911, S. 203).

Ab 1920 überließ die »Société des Naturalistes Luxembourgeois« dem neugegründeten Landesverband für Vogelschutz die Gebiete Vogelkunde und Vogelschutz. War die Tätigkeit der SNL auch nicht von besonderem Erfolg gekrönt, so ist es aber ihr Verdienst auf Vogelschutz in anerkennenswerter Weise hingewiesen zu haben.

E. Mohimont (1822-1888)
E. Mohimont wurde am 31. Oktober 1822 in Meix bei Virton geboren und starb am 19. November 1888 als Zollkontrolleur in Virton. (Das Sterberegister in Virton vermerkt als Vornamen: Jacques Melchior.) Er soll während acht Jahren in Grevenmacher gelebt haben. Mit Alphonse de la Fontaine stand er in Briefwechsel. Im Mitgliedsverzeichnis der »Naturwissenschaftlichen Gesellschaft« ist er als Ehrenmitglied für das Jahr 1851 als Receveur des Douanes in Lamorteau eingetragen und wird 1886 noch als Mitglied geführt. In den Veröffentlichungen der Gesellschaft (Tome II, 1854, Seite 92) schreibt er : Le Luxembourg grand-ducal m'est peux connu. Pendant huit années que je l'ai habité, je n'ai guère parcouru que les coteaux de Wiltz, les bords de la Moselle depuis Wasserbillig jusqu'à Schengen et la partie comprise entre ces deux points et la forteresse de Luxembourg. J'ai aussi visité les bords de la Sûre depuis son confluent jusqu'à Echternach, ainsi que les environs de Diekirch et d'Ettelbruck, mais le dernier d'une manière fort fugitive. — ... depuis 1839—1844 j'ai habité Limes, petit village situé à une lieue d'Orval ... A partir de 1844, époque de mon entrée dans l'administration des Contributions directes comme surnuméraire, je fus appelé à faire divers intérims qui me fournirent l'occasion de parcourir en tous sens une partie du pays, l'Ardenne. C'est alors que je commençais à mettre en ordre tous les matériaux que j'avais recueillis dans toutes mes courses sur les oiseaux du Luxembourg, pour en faire l'objet d'une publication qui vit le jour en 1846. La bibliothèque de la Société possède un exemplaire de ce travail qui réunit tous les oiseaux que j'ai observés moi-même, tant à l'état de nature qu'en volière.
1855/56 wohnt er in Muno, 1859 in Virton. Das von ihm erwähnte Buch hat als Titel: Les Oiseaux du Luxembourg. Arlon. 1847. 389 Seiten. Es hat für uns nicht den Aussagewert der Werke von A. de la Fontaine, da die meisten Angaben zu allgemein gehalten sind. Mohimont behandelt auch das Hausgeflügel sowie die Käfigvögel und deren Krankheiten. Aus seinen Beobachtungen, die in der Zeitschrift der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft veröffentlicht sind, seien hier erwähnt :
„. . . J'ai donc constaté trois nouvelles espèces ; la petite épeiche, la pie-grièche rousse, et le proyer qui est rare . . . Grand-duc dans les rochers de Laroche et de Vielsalm. Je l'ai aussi observé dans les escarpements du bord de la Moselle, depuis Grevenmacher à Machtum. On le trouve également dans la forêt de Chiny ; tous les ans on y prend les jeunes ...
... La Gelinotte et le Petit Coq de bruyère se plaisent dans nos bois et y tiennent malgré la guerre active que leur font les chasseurs. L'une et l'autre nichent dans les coteaux boisés qui abondent depuis Wiltz jusqu'à Vielsalm. ... est à craindre que dans un avenir peu éloigné, ces gallinacés ne finissent par disparaître, le défrichement des bois et des haies prenant de l'extension d'année en année . . .
Le freux ou corbeau ... ne fréquente guère que les régions où se trouvent de vastes forêts (Laroche et St. Hubert) . . . On le trouve aussi dans les environs d'Echternach et de Grevenmacher . . . Le héron . . . Pendant l'été 1834, j'ai assisté à dénicher une couvée de hérons dans les bois d'Ahn, situés à une demi-lieue de Wormeldange . . .
Seine Notizen in den Veröffentlichungen der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft sind:
Alphonse de la Fontaine (1825-1896)
A. de la Fontaine, der erste Luxemburger Ornithologe, wurde am 5. Juli 1825 in Luxemburg als viertes Kind des ehemaligen Gouverneurs Gasp. Théod. Ign. de la Fontaine geboren.
Er war der Bruder des Nationaldichters Edmond de la Fontaine, der unter dem Namen Dicks besser bekannt ist. In Kinderjahren wurde er einer seiner Tanten in Orchimont anvertraut und kam erst zum Besuch der Mittelschule nach Luxemburg zurück. Er konnte nicht mehr Luxemburgisch sprechen und er lernte die deutsche Sprache in kurzer Zeit. Im Jahre 1845 legte er die Reifeprüfung in Luxemburg ab und ging zur Forstschule nach Nanzig. Bereits am 2.1.1848 wurde er zum Forstassistent in Luxemburg ernannt, am 3.4.1851 zum Forstmeister (Garde général). Im Jahre 1854 wechselte er den Beruf. Er wurde am 7. Oktober 1854 interimistisch Distriktskommissar in Grevenmacher, die definitive Ernennung erhielt er am 1. Juni 1855. Am 19. Juli 1857 wurde er zum Distriktskommissar in Luxemburg ernannt. Diese Funktion übte er zur Zufriedenheit aller Einwohner aus bis zum Jahr 1893. Am 2. November 1893 wurde er zum Regierungskommissar bei der Internationalen Bank in Luxemburg befördert.
Der am 1. August 1853 gegründeten »Société des Sciences Naturelles« trat er sofort nach der Gründungsversammlung bei. Die Gesellschaft sollte in ihm in der Folge einen wertvollen und eifrigen Mitarbeiter haben. Er war außerdem während langer Zeit Konservator der Sammlung dieser Vereinigung und ihr Sekretär von 1858 bis 1861. Seine Veröffentlichungen über die Fauna Luxemburgs beweisen seine Kenntnisse, sein Urteilsvermögen und sein Vertrautsein mit der Tierwelt. Sie sind eine zuverlässige Grundlage für die heutige Forschung.
De la Fontaine starb am 4. Juli 1896. Durch seine Schriften und Bücher wurde de la Fontaine der Vater der Ornithologie in Luxemburg.
Seine Erstlingsarbeit ist eine Liste der beobachteten Vögel, die außerdem für Sprachforscher von Interesse ist, da er die ihm bekannten Luxemburger Vogelnamen beifügte, Vorgehen, das er später in seiner »Faune du pays de Luxembourg« beibehielt.

Veröffentlichungen:
(Nach dem Nekrolog von Fr. Reuter-Schomé in: Publications de l'Institut Grand-Ducal de Luxembourg, Section des Sciences Naturelles et Mathématiques, Tome XXV, 1897, Seite III—IV.)
Siehe auch :  Bibliographie nationale du pays de Luxembourg: Fascicule 07, p. 121

Victor Ferrant (1856-1942)
Victor Ferrant wurde am 4. Februar 1856 in Luxemburg als Sohn eines Bäckerei- und Mühlenbesitzers (im Mamertal, der sogenannten Ferrants-Mühle, heute Thills-Mühle) geboren. Er war dazu bestimmt worden den Mühlenbetrieb weiterzuführen und, nach Besuch der Industrie- und Handelsschule in Luxemburg, kam er zum Erlernen des Handwerks in einen großen Mühlenbetrieb in der Nähe von Paris. Ein schwerer Unfall setzte seinem Müllerhandwerk ein Ende und zwang ihn, besser, wies ihm den zukünftigen Weg und Beruf. Sein Hang zur Naturbeobachtung, seine ersten naturwissenschaftlichen Arbeiten hatten die Aufmerksamkeit von Alphonse de la Fontaine und Paul Eyschen erregt. P. Eyschen ließ ihn in den Service agricole eintreten und dem phytopathologischen Dienst zuweisen. Er wurde durch eine besondere Lehrzeit von einem Jahr in Bonn-Poppelsdorf eigens dazu ausgebildet und war Vorsteher dieses Dienstes von 1902 bis 1940.
Mit einigen Freunden gründete er im Jahre 1890 die Gesellschaft »Fauna«, um naturwissenschaftliche Studien und Untersuchungen anzuregen. Im Jahre 1907 fusionierten die Gesellschaften »Fauna« und die »Großherzoglich botanische Gesellschaft« unter dem Namen »Société des Naturalistes Luxembourgeois«. (Der Name »Fauna« für die neugegründete Vereinigung, wird jedoch noch heute gebraucht.) Als membre agrégé wurde Ferrant 1887, als effektives Mitglied 1923 in die naturwissenschaftliche Sektion des Großherzoglichen Instituts aufgenommen. Hilfskonservator dieser Sektion im Jahr 1894, wurde er 1910 Konservator und 1920 Konservator im Staatsdienst. Beim Erreichen der Altersgrenze trat er 1924 in den Ruhestand. Er starb im Alter von 86 Jahren, am 27. September 1942.
Als der Landesverband für Vogelschutz im Jahre 1920/21 gegründet wurde, war Victor Ferrant Gründungsmitglied und gehörte dem Verwaltungsrat an.
Veröffentlichungen (nur ornithologische Arbeiten wurden aufgenommen).
(nach der Biographie von Marcel Heuertz in: Institut grand-ducal, section des Sciences naturelles, physiques et mathématiques. Archives. Nouvelle série. Années 1938—1946. Tome XVI. 1946. S. 13 ff.)

Franz Xavier Brasseur (1865-1912)
Franz Xavier Brasseur, Sohn von Peter Brasseur, Minendirektor, wurde in Luxemburg, Wassergasse 2, am 19.10.1865 geboren. Er starb im besten Mannesalter am 3.7.1912. Von Beruf war er Advokat-Anwalt, Stadtrat von 1904 bis 1912, Deputierter von 1901 bis 1912. Als Naturfreund war er Mitglied der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde und setzte sich besonders für den Schutz der Vögel ein. Dies verschaffte ihm die Ehre als »Monni Xaffeli« in einer Theaterrevue »ge-uzt« zu werden. — In der ersten Sitzung des 1920/21 gegründeten Landesverbandes für Vogelschutz wurde vorgeschlagen Xavier Brasseur ein Denkmal setzen zu lassen. Bereits am 15.10.1912 hatte V. Ferrant denselben Vorschlag in der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde gemacht, zu dem von der Gesellschaft am 18.12.1912 zehn Mark bereitgestellt wurden. Im Anhang zu M. Sünnen's Buch »Der Vogelschutz in Luxemburg« veröffentlichte Brasseur einen Beitrag über die Vögel des Stadtparks, nach einem Vortrag über dasselbe Thema, den er am 7.12.1909 vor der Gesellschaft gehalten hatte. Er stellt dabei einen Vergleich mit der Mitteilung von Dr. Feltgen aus dem Jahre 1906 an.
Man erfährt, daß im untern Stadtpark eben ein Vogelschutzgehölz nach Berlepscher Art errichtet wird, rund 300 Nistkästen (bis 1909 seien es 200) aufhängen, Trink-, Badeplatz, Schlafgelegenheit (efeuumrankte Bäume) vorhanden sind, und Winterfütterung (Hessisches Futterhaus neu angeschafft) betrieben wird. Die vogelkundlichen Angaben sind heute interessant und wertvoll.
Von Xavier Brasseur ist meines Wissens nur die Veröffentlichung im Buch Sünnens bekannt; daß er jedoch ein eifriger Befürworter des Vogelschutzes war, beweist der Sitzungsbericht der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde vom 31.10. 1908. Es heißt da: Xavier Brasseur drückt den Wunsch aus, es möge der Verein innerhalb der zoologischen Sektion eine besondere ornithologische Abteilung gründen. Der Zweck dieser Vereinigung bestände in einem tatkräftigen Vogelschutze des Luxemburger Landes und sei zu verwirklichen a) durch Aufstellung von Nistkästen und b) durch Organisation von Vorträgen in den wichtigsten Ortschaften des Landes.
In Heft 7 (15.7.1912) der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde wird sein Tod angezeigt. In der kurzen Mitteilung heißt es: Herr Brasseur hat durch seine gewissenhaften ornithologischen Beobachtungen sowie durch die besonders im Luxemburger Stadtpark im Interesse der gefiederten Sänger geschaffenen Einrichtungen sich um die Erforschung und den Schutz unserer Vogelwelt unbestreitbare Verdienste erworben.

Dr. Ernest Feltgen (1867-1950)
Dr. E. Feltgen wurde am 26. Mai 1867 als Sohn eines bekannten und beliebten Landarztes in Berschbach bei Mersch geboren. Er starb in Luxemburg am 6. März 1950. Seine Freunde, mit denen der alternde Naturfreund jeden Samstag einen Spaziergang in den »Bambësch« unternahm, ließen ihm zum Gedenken eine Steinbank an der Stelle im »Bambësch« errichten, wo er zeitlebens so gerne weilte. Der edle Mensch, Philantrop und Hygienist, war von 1907 bis 1918 Direktor des Staatsbades Mondorf. 1908 gründete er die »Ligue contre la Tuberculose«. Er bemühte sich sehr um Hygiene und hygienische Verbesserungen, besonders in den Schulen, und ging deswegen nach verschiedenen Jahren der Arztpraxis zu Spezialstudien auf diesem Gebiet an die Universität zurück. 1904 gründete er die Société d'Hygiène sociale et scolaire. Als großer Freund der Natur, zu der er von seinem Vater, bekannter Botaniker und besonders guter Pilzkenner, hingeführt wurde, war er bereits 1894 Mitglied der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde. Hier bekleidete er das Amt des Präsidenten, zuerst von 1897 bis 1905 reihum mit seinem Freund Dr. rer. nat. Edm. Klein, dann ununterbrochen von 1907 bis 1917. Er war Vize-Präsident der Naturwissenschaftlichen Sektion des Großherzoglichen Instituts von 1945-1949. In der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde war es Dr. Feltgen besonders vorbehalten über Vogelschutz und Vogelkunde in volkstümlicher Art zu referieren, ohne dabei die andern faunistischen Gebiete zu vernachlässigen (z.B. Spinnen, Schlangen). In seinen Vogelschutzansichten steht er, wie andere in dieser Zeit, unter dem Einfluß der 1902 unterzeichneten »Konvention zum Schutz der nützlichen Vögel für die Landwirtschaft«. Erst etwas später betont er, daß der Begriff »schädlich-nützlich« nicht allgemein anzuwenden sei ... soll der Naturfreund jedes belebte Wesen, das seinen Interessen nicht zu nahe tritt, möglichst schonen und vor totaler Ausrottung zu schützen suchen.
Seine Vorträge und vogelkundliche Mitteilungen in den Sitzungen und Versammlungen der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde, zu denen er oft Stopfpräparate mitbringt oder Lichtbilder vorzeigt, sind in der Zeitschrift der Gesellschaft veröffentlicht. Im Jahre 1902 (21.9. 1902) spricht er auf der Wanderversammlung in Vianden über »Schützet die Vögel«. Er bedauert, daß Italien die Konvention nicht unterzeichnet habe, das Land in dem so viele Vögel gefangen würden und weist auf das Werk von Berlepsch hin: »Der gesamte Vogelschutz, seine Begründung, seine Ausführung«. Im Jahre 1904 veröffentlicht er »Ein Wort über Vogelschutz und den wirtschaftlichen Wert einheimischer Vögel«. (Vortrag mit Lichtbildern am 25.9.1904) Seine Vorträge über: Die Vögel des Stadtparks erscheinen gekürzt 1906. Nach seinen Ausführungen hängen im Park seit einigen Jahrzehnten (!) an etlichen Baumstämmen, zum weitaus größten Teil zerfallen, Nistkasten auf, die durch neue und zahlreichere zu ersetzen sind; die Winterfütterung müsse eifriger betrieben werden; er nimmt an, durch den prächtigen Baumbestand und das sich üppig entwickelnde Untergehölz fühle sich die Vogelwelt recht heimisch; er bedauert das Nestplündern durch Unüberlegte und weist auf das Raubzeug (massenhafte Katzen) hin, glaubt, daß ein winziger Wasserlauf sich günstig auf den Vogelbestand auswirken müßte, weist darauf hin, daß Trink- und Badeplatz schlecht zugänglich und ungenügend sei und empfiehlt der Gesellschaft, an die Stadtverwaltung zu schreiben. 36 Vogelarten gibt er für den Stadtpark an. Im Jahre 1907 veröffentlicht er einen kurzen Überblick über die Vogelwelt des Mondorfer Kurparks. Während seiner Amtszeit als Kurarzt läßt er im Jahre 1908 fünfzig Nistkästen aufhängen und berichtet mit Genugtuung „nicht ein einziger blieb leer".
Er schreibt eine Reihe von Vogelmonographien für die Kinderzeitschrift »Morgenglocken« (Herausgeber Lehrer Henri Trauffler, Mamer), die später zusammengefaßt als Sonderdruck erscheinen. Neben seinen wissenschaftlichen Mitteilungen, die in den Publikationen der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde jahrelang zum Abdruck kommen (z.B. Ornithologisches aus den Jahren 1902 bis 1916) sucht er immer und überall Achtung vor der Natur zu wecken, das Kennenlernen der Pflanzen und Tiere zu fördern, der Natur Freunde zu gewinnen. So stellt er für Naturfreunde einen Führer durch das Merscher Tal zusammen, verfaßt für Bad-Mondorf einen naturwissenschaftlich-medizinischen Führer und legt als Ergebnis seiner vielen Spaziergänge durch den »Bambësch« einen Gedichtband in Luxemburgisch über Natur- und Vogelschutz »Am Bambësch a soss am Land« vor.
Dr. Ernest Feltgen, der edle Mensch und überzeugte Naturfreund, verdient einen Ehrenplatz unter allen, die für Natur- und Vogelschutz eingetreten sind.
Ornithologische Veröffentlichungen und Mitteilungen (Beiträge in den Publikationen der Gesellschaft (Verein) Luxemburger Naturfreunde) :
Weitere Veröffentlichungen: (Nekrolog in: Bulletin 1950. Nouvelle Série. 44e année. Société des Naturalistes Luxembourgeois. Seite 183—191 von Prof. Eugène Beck.)

Matthias Sünnen (1873-1918)
Matthias Sünnen wurde am 15. April 1873 in Bech-Kleinmacher, einem Winzerdorf an der Mosel, geboren. Die Achtung und das Mitgefühl für die lebende Umwelt, Mensch und Natur, muß ihm angeboren gewesen sein. Er wählte den Lehrerberuf, legte das vorgeschriebene Rangexamen am 4. August 1892 ab und wurde am 4. Dezember 1893 zum Lehrer in Contern ernannt. Dort bestand er am 13. Oktober 1894 sein Examen zum 3. Rang und am 30. Juli 1899, Lehrer in Scheidgen, zum 2. Rang. Gegen 1900 wurde er nach Luxemburg-Limpertsberg versetzt. Er starb am 27. Juni 1918 in der St. Josef-Klinik in Luxemburg im Alter von 45 Jahren.
M. Sünnen setzte sich im besonderen für den Schutz der Vogelwelt ein. Er war Mitarbeiter an der Kinderzeitschrift »Zeitschrift für kleine Leute«. Seine rege Tätigkeit brachte ihm den Namen »de Vullepapa« ein. Es konnte nicht ausbleiben, daß er sich mit Gleichgesinnten traf und sie zu Freunden hatte, wie Prof. Edm. Klein, Victor Ferrant, Xavier Brasseur u. a. Im Auftrag der Regierung nahm er an internationalen (Vogelschutz-) Tagungen teil, z.B. im Jahre 1913 in Hamburg. Dem am 20. Mai 1908 gegründeten Tierschutzverein trat Matth. Sünnen gleich bei und wurde 1912 in den Vorstand gewählt. Als Mitglied der »Gesellschaft (Verein) Luxemburger Naturfreunde«, aufgenommen am 20.1.1907, Mitglied des Vorstandes ab 1911, Delegierter des Vorstandes zur zoologischen Abteilung, hält er verschiedene Vorträge, die von Dr. Feltgen sehr gut bewertet, in den Publikationen des Vereins zur Veröffentlichung kommen. Am 29.4.1911 hält M. Sünnen einen in der Tagespresse angekündigten Vortrag für Mitglieder und Nichtmitglieder der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde und kündigt einen Spaziergang im Stadtpark für später an. Im Jahre 1911 gibt Sünnen das erste Luxemburger Buch über Vogelschutz heraus: Der Vogelschutz im Großherzogtum Luxemburg. Theoretisch praktische Anleitung für Jung und Alt. Anhang: Die Vogelwelt des Luxemburger Stadtparkes im Jahre 1911 von X. Brasseur. (Besprechung von Prof. Felix Heuertz im Jahrgang 1912. S. 79). Es wurde damals in den Primär- und Mittelschulen verteilt. Sünnen berichtet mit Stolz, daß die Moselgegend 1911 zum ersten Mal rationellen Vogelschutz betrieben hat. Am Schluß des Vorwortes schreibt er: „ ... wir wollen ihm (dem Leser) einzig und allein ein Nachschlagewerk vorlegen, in welchem er zu jeder Zeit Mittel und Wege zum systematischen Schutz und zur Bereicherung des Bestandes unserer einheimischen Vogelfamilien finden kann." Sünnen verlangt die Vogelwelt um der Vögel selbst willen zu erhalten suchen (S. 13, 14) und fordert das Verbot des Dohnen-stiegs (S. 29), Verbot, das erst nach heftigen Diskussionen im Jahre 1928 durch das Vogelschutzgesetz erfolgen sollte. Neben dem praktischen Teil für Vogelschutz enthält das Buch den »Entwurf zu einem Vogelschutzgesetz« und das gültige Reglement über Jagd und Vogelschutz, das Reglement vom 25.8.1893 zur Ausübung des Jagdgesetzes. Der Gesetzentwurf »Sünnen« wurde am 3.4.1914 durch den Abgeordneten Nic. Ludovicy, Fels, deponiert und von der Kammer angenommen; die Lesung erfolgte am 22. April 1914. (Irrtümlich im Index der Kammerarbeiten für das Jahr 1916 aufgeführt; im Index 1914 wird auf Seite 497, statt auf Seite 495 verwiesen.)
Er wurde dem Staatsrat am selben Tag zur Begutachtung überwiesen. Der im Herbst ausgebrochene Krieg brachte es wohl mit sich, daß das Gesetz nicht mehr auf die Tagesordnung kam.
Der allzu frühe Tod Sünnens unterbrach die regen Vogelschutzarbeiten, bis sie im Jahre 1920 von Johann Morbach wieder mit Kraft aufgenommen wurden.
In der Monatsversammlung vom 28. Juli 1918 gab Präsident P. Medinger der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde den Tod des Herrn Sünnen, Lehrer zu Limpertsberg, Delegierter der zoologischen Sektion zum Zentralvorstand bekannt und wies auf den herben Verlust für die Gesellschaft in längeren Worten hin. „Sünnen war ein Naturfreund in des Wortes vollster Bedeutung. Tag und Nacht beschäftigten ihn seine Naturbeobachtungen . . . Nur wenige kennen dieselbe wie er sie kannte, die Natur in Wald und Feld, das Leben der Tiere, besonders der Vögel, am Tage wie in der Nacht. Mit zäher Ausdauer brachte der bescheidene und schweigsame Ornithologe ein Vogelleben in unsere Parkanlagen, wie kaum eine Stadt eines aufzuweisen hat. Seine Tätigkeit lag auf dem Gebiet des Naturschutzes, speziell der Vogelwelt und war gekennzeichnet durch unermüdliche Arbeitslust und Arbeitskraft... In den letzten Jahren beschäftige sich Sünnen auch mit den sogenannten Schnaken, deren Überhandnehmen in der Stadt eine richtige Plage geworden war. Wirkliche Verdienste hat er sich durch seine uneigennützigen Untersuchungen erworben. Kurz vor seinem Tod veröffentlichte er sein Buch: »Die Stechmückenplage in Luxemburg und Umgebung«.
M. Sünnen hat sich um die Verbreitung des Vogelschutzes in Luxemburg sehr verdient gemacht; sein damaliger Spitzname »de Vullepapp«, soll ihm heute Ehrenname sein.
Veröffentlichungen (Beiträge in den Publikationen der Gesellschaft Luxemburger Naturfreunde):

Johann Morbach (1884-1967)
Gründer des Luxemburger Landesverbandes für Vogelschutz und Vogelkunde.
Johann Morbach wurde am 15. Juni 1884 in Frisingen geboren. Er starb unerwartet an den Folgen eines Schlaganfalls am 29. Juni 1967 in Beles, in körperlicher und geistiger Frische, als er an einer Publikation über Wildhühner arbeitete.
Morbach hatte den Lehrerberuf gewählt. Nach Abschluß seiner Studien im Jahr 1903 erhielt er zunächst eine Anstellung in Consthum, wo er von 1903 bis 1908 unterrichtete. Im Jahre 1909 wurde er nach Esch-Alzette versetzt, wo er bis 1944 wirkte und anschließend in den Ruhestand trat. Morbach durchlebte in der Industriestadt Esch die bitteren Hungerjahre des ersten Weltkrieges. War dies der Anlaß, oder war es seine Naturverbundenheit, die ihn bewog, im Jahre 1918 in Esch-Alzette wohl den ersten Kleingartenbauverein des Landes zu gründen? Gleichzeitig arbeitete er im Kleintierzüchterverband mit. Sein Interesse lag doch mehr auf dem Gebiet des Naturschutzes. Durch die Erkenntnis des so sehr vernachlässigten Schutzes der Vogelwelt bewegt, gründete er am 28. April 1920 den Verein für Tier- und Heimatschutz, der am 5. Februar 1921 in »Ligue Luxembourgeoise pour la Protection des Oiseaux utiles« umbenannt wurde.
Joh. Morbach war nicht nur Gründer, er blieb auch zeitlebens die Seele und die treibende Kraft der Vereinigung, während 30 langen Jahren, die nicht nur Angenehmes und Erfreuliches brachten. Er war Generalsekretär von 1920 bis 1946 und zugleich Redaktor des Verbandsorgans bis Ende 1951. Die Tätigkeit Morbachs in und außerhalb der Liga war gekennzeichnet von den unermüdlichen Bemühungen, Verständnis für Vogel- und Naturschutz in allen Volksschichten und bei allen Behörden durch Schrift, Wort und Tat zu wecken.
»Der praktische Vogelschutz« (1924), ein Sonderdruck aus dem Bulletin de la Ligue Luxembourgeoise pour la Protection des Oiseaux utiles, wurde zum Handbuch der Luxemburger Vogelschützer. Eine zweite Auflage erschien 1935. Dr. Hans Noll, Schweiz, schieb, daß es das »Beste und Umfassendste« sei, das er auf diesem Gebiet kenne.
Sofort nach der Gründung der Vereinigung suchte Morbach Kontakte mit ausländischen Vogelschutzorganisationen u. Fachleuten aufzunehmen. Seine dynamische u. überzeugende Kraft wurde im Ausland anerkannt, und auf den internationalen Zusammenkünften fanden seine Darlegungen und Vorschläge allgemeine Zustimmung. So kam es, daß er bereits im Jahre 1922 Mitglied des neukonstituierten internationalen Büros für Vogelschutz wurde u. in diesem Gremium bis 1940 verblieb. Er nahm mit fünf anderen Delegierten der L.L.P.O. am Kongreß 1923 in Paris teil und verlangte dort eine Revision der Konvention von 1902, die wohl von Luxemburg 1904 ratifiziert, über die aber bis dahin noch keine Ausführungsbestimmungen erlassen worden waren. Der erfolgreiche Verlauf des Internationalen Vogelschutzkongresses in Luxemburg vom 13. bis 16. April 1925, mitorganisiert von der französischen und der belgischen Liga, an dem Vertreter aus 20 Nationen teilnahmen, ragt als Höhepunkt der fünf ersten Jahre des Bestehens der Luxemburger Liga hervor. Das Zustandekommen des ersten Luxemburger Vogelschutzgesetzes vom 24. Februar 1928 sollte die Krönung der Arbeit Morbachs sein. Damit hatte Luxemburg nach 26 Jahren die Bestimmungen der Konvention von 1902 verwirklicht. Das Vogelschutzgesetz von 1928, obschon es Mängel aufwies und Morbach enttäuschte, muß als eines der schönsten Resultate seiner Bestrebungen angesehen werden. Das Verbot des Vogelfanges, das Verbot des Pfahleisens, der ganzjährige Schutz für alle Eulen und mehrere Taggreifvögel u. a. waren für die damalige Zeit mehr als ein Achtungserfolg.
Morbach wußte, daß Vogelschutz ein bedeutender Teil des Naturschutzes ist, und daß ohne Naturschutz nichts zu verwirklichen sei. Bereits auf dem Kongreß in Paris 1923 sprach er sich für Naturschutz aus und freute sich, als der Abgeordnetenkammer am 1. Juni 1930 auf seine Anregung ein Naturschutzprojekt durch Herrn Thilmany, Esch-Alzette, vorgelegt wurde. Das Gutachten des Staatsrates war leider negativ.
Johann Morbach trat kompromißlos für die Belange des Vogelschutzes ein. Verbissen kämpfte er gegen jene — Einzelpersonen und Verwaltungen, die den Vogelschutz damals ablehnten und allen noch so gut gemeinten Vorschlägen kein Gehör schenkten, oder seine Anregungen abschlägig beschieden. Das Organ der Vogelschutzvereinigung legt beredtes Zeugnis von der Heftigkeit der Auseinandersetzungen ab, die Morbach größtenteils allein und auf sich selbst gestellt auszufechten hatte. (Er verlangte u. a. schon im Jahre 1927 die Jägerprüfung, die heute auf der Wunschliste der Jagdorganisationen steht.)
Nicht nur in allen Teilen Luxemburgs, wo er 142 Vorträge hielt (ohne Berücksichtigung der zahlreichen Lehrausgänge, der Organisation und Teilnahme an Ausstellungen), auch im nahen Lothringen trat Morbach als Redner und als Initiator von Ausstellungen über Vogelschutz auf, und auf sein Einwirken hin entstand 1928 die »Société d'Etude et de Protection des Oiseaux de la Moselle«, mit Sitz in Metz. Ohne die Belange des Vogelschutzes zu vernachlässigen, die er zeit seines Lebens vehement verteidigte, legte Morbach ab 1929 den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf Vogelkunde. Mit Hilfe der Luxemburger Feldornithologen W. Gall, J.-P. Hein, J. Schmitt, S. Bontemps, M. Gehrend, N. Flammang, M. Hulten usw., wollte er ein größeres Werk über die Avifauna des Luxemburger Landes veröffentlichen. In rascher Folge erschienen die ersten neun Bändchen von »Vögel der Heimat« (s. Literaturverzeichnis). Der erste Sammelband erschien 1939, der zweite 1940 und der dritte 1943.
Nach dem zweiten Weltkrieg, der soviel Leid in Luxemburger Familien gebracht hatte, wurde Morbach der Drang zur Tätigkeit vorgeworfen, der ihn auch während der Kriegsjahre nicht hatte ruhen lassen, und sein Wirken in der Öffentlichkeit war damit vorläufig unterbunden. Meinungsverschiedenheiten mit der Leitung des Vogelschutzverbandes führten Ende 1952 zu seinem Austritt aus der Vereinigung, kurz nach der Herausgabe seiner »Fauna avium Luxem-burgensis«, einem Verzeichnis mit knappen Hinweisen der in Luxemburg festgestellten Vogelarten, das dem Bedürfnis der praktisch tätigen Faunisten diente und der vogelkundlichen Feldarbeit in Luxemburg neuen Auftrieb gab. Morbach trat in den darauffolgenden Jahren weiterhin mit zahlreichen Aufsätzen in den Tageszeitungen, in der Jagdpresse (Chasse et Pêche) und in dem Organ der Bauernschaft (De Lëtzeburger Bauer) hervor. Unverdrossen arbeitete er an dem begonnenen Werk »Vögel der Heimat« weiter.
Im Jahr 1962 erschien »Die Taubenvögel«, ein Separatdruck aus der Jägerzeitschrift »Chasse et Pêche«, dann Band 4, 5 und 6 der »Vögel der Heimat«.
In »Vögel der Heimat« hat sich Morbach nicht gescheut, die mühselige und zeitraubende Arbeit des Zusammentragens und Sichtens von unzähligen Feststellungen zu übernehmen. Er hat es ausgezeichnet verstanden, diese Bausteine aneinanderzusetzen und das umfangreiche Material als Ganzes vor dem Leser aufleben zu lassen. Die Originalität des Werkes liegt vor allem in der Fülle der Einzelangaben über die Lebensweise der behandelten Arten. Die Würdigung in der ausländischen Fachpresse (Dr. Stresemann, Dr. Dupont, Jouard usw.) blieb nicht aus. Eine weitere Anerkennung, diejenige des Institut grand-ducal de Luxembourg, wurde Morbach 1962 zuteil, als er zum korrespondierenden Mitglied der »Section des Sciences naturelles, physiques et mathématiques« ernannt wurde.
Kontakte mit ausländischen Fachkollegen pflegte Morbach bis zu seinem Lebensende, und seine langjährige Mitarbeit im »Institut Royal des Sciences Naturelles de Belgique« wurde dort sehr geschätzt.
Das Eintreten für Vogelschutz und der Beitrag zur Vogelkunde Luxemburgs waren Lebensaufgabe für Morbach. Er kannte kein halbes Dafürstehen und verlangte dieselbe Einstellung von seinen Mitarbeitern, selbst wenn dadurch langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft zerbrach. Bis in sein hohes Alter blieb er ein kompromißloser Streiter für seine Überzeugungen. Über alle kleinlichen Meinungsverschiedenheiten hinweg müssen die großen Verdienste Morbachs voll und ganz anerkannt werden. Der Luxemburger Landesverband für Vogelschutz und Vogelkunde ist seinem Gründer zu tiefem Dank verpflichtet. Es ist Sache des Verbandes, das von Johann Morbach begonnene Werk nach bestem Können weiterzuführen und dafür Sorge zu tragen, daß die Erinnerung an den Mann, der an einem bedeutsamen Kapitel des Vogelschutzes und der Vogelkunde Luxemburgs maßgeblich beteiligt war, auf eine würdige Art in der Vereinigung lebendig bleibt.
(Nach dem Nekrolog in REGULUS, Bd. 9, Nr. 2, S. 23 ff. - s. auch »Vogelkunde in Luxemburg« in diesem Heft.)
Veröffentlichungen :

Bernard Pir (1885-1946)
Bernard Pir, geb. in Fels am 11.7.1885, war Oberprimärlehrer in Wormeldingen, Mitglied des Vogelschutzverbandes seit 1922/1923 und nahm am Vogelschutzkursus in Bamberg teil. Als Vertrauensmann der neugegründeten Liga für den Kanton Grevenmacher ließ er es nicht bei der bloßen Vertretung bewenden, sondern suchte in vielen (67) Vorträgen in der Moselgegend und im nahen Lothringen für die neuen Ideen des Vogelschutzes zu werben u. zeichnete als Verfasser eines Flugblattes »Vogelschutz und Weinbau« (1924). Berufliche Verpflichtungen verhinderten ihn später in der breiteren Öffentlichkeit zu wirken, doch blieb er bis zu seinem Tod ein ferventer Anhänger der Liga.

Pierre Pletschette (+1944)
Von Beruf Eisenbahnbeamter, Mitglied der ersten Jahre, war Gründer der ersten Vogelschutzsektion und Ortsvertreter des Landesverbandes in Kayl (1924). Seine joviale Art und sein angeborenes Rednertalent führten dazu, daß er als Redner sehr gefragt war. In 49 Versammlungen und als Präsident der Sektion Kayl setzte er in den ersten Jahren des Bestehens seine ganze Freizeit in den Dienst des Vogelschutzes.

Antoine Einsweiler (1889-1964)
A. Einsweiler, ein ruhiger und nobler Mensch, langjähriges Mitglied, versah von 1947 bis 1964 den Posten des Verbandskassierers. Außerdem war er von 1936 bis 1964 Sekretär-Kassierer der Sektion Esch-Alzette. Er hatte eine besondere Freude an der Vogelwelt und fehlte selten auf ornithologischen Ausgängen und andern Veranstaltungen. Als Kassiere verwaltete er still und verläßlich die Kasse des Verbandes, verschickte jahrelang ohne Aufhebens die Zeitschrift, die er eigenhändig zur Post trug. Sein edles Wesen und das ihm freundliche Lächeln in allen Situationen bewirkte, daß er nur Freunde hatte. (Siehe REGULUS, 1964 Bd. 8, Nr. 5, Seite 86)

Nikolaus Hentgen (1890-1953)
Ein eifriger Mitarbeiter der ersten Jahre war Nik. Hentgen. Geboren am 29. Juni 1890 in Bergem, zeigte er schon in jungen Jahren großes Interesse an der Landwirtschaft und am Naturgeschehen. Er wurde nach Abschluß seiner Studien Professor an der Landwirtschaftsschule in Ettelbrück (Stagiar am 8. 5. 1916, Ernennung als Professor am 20. 10. 1920), wo er während 30 Jahren lehrte. Nik. Hentgen gehörte dem Vorstand des Landesverbandes von 1923 bis 1931 an und versah während dieser Zeit den Kassiererposten. Außerdem wirkte er äußerst aktiv im Aufbau der Liga mit. In 30 Propagandavorträgen und als Organisator von Ausstellungen und Mitarbeiter des Bulletin der L.L.P.O. setzte er sich tatkräftig für die Belange des Vogelschutzes ein. Als engster Mitarbeiter Morbachs nahm er an internationalen Kongressen teil, zu denen er Anträge stellte.
Nik. Hentgen, der so viel zum Aufbau und Verbreitung des Vogelverbandes beitrug, starb am 20. Oktober 1953 in Ettelbrück.

Jean-Baptiste Harsch (1895-1965)
J.-B. Harsch, Apotheker in Bad Mondorf, geboren in Grevenmacher, Mitglied von 1923 an, trat zuerst im Jahre 1929, als die Liga eine Krise durchmachte, auf Landesebene hervor. Er suchte während der Jahre 1929 (Hilfssekretär) bis 1933 das Bestehen der Vereinigung aufrechtzuerhalten und wurde im Jahre 1934 zum Präsidenten gewählt, Posten den er bis 1938 innehatte. In dieser Zeit warb er in 142 Versammlungen im ganzen Land für das ideale Werk. Seine Bemühungen zur Errichtung einer Sektion in Mondorf blieben erfolglos. Er starb, 70 Jahre alt, am 28.2.1965 in Mondorf (s. REGULUS, Bd. 8, Nr. 9, 1965).

Es blieben noch so manche eifrige Mitglieder zu erwähnen, die sich zeitlebens dem Vogelschutz sozusagen mit Leib und Seele verschrieben hatten; nicht so sehr auf Landesebene, sondern vielmehr in den Lokalsektionen oder auch als Beobachter ihr Bestes gaben.
Nennen wir hier J.-P. Hein, Eisenbahnbeamter, Kayl, einer der eifrigsten Mitarbeiter Morbachs und des Verbandes; Hary Weydert, Eisenbahnbeamter, Bettemburg, langjähriger Kassierer der Sektion; Robert Weydert, Kassierer und Sekretär der Sektion Biwer, Charles Stephany, Vize-Präsident des Landesverbandes, Gründer der Sektion Wellenstein, die einige Jahre nach seinem Tode einging; Franz Huberty, vor und während des Krieges Präsident der Liga, und alle Vortragsredner (s. Aufstellung). Ihnen allen, den Genannten und Ungenannten, muß in diesem Jubiläumsjahr für ihre Bemühungen um eine gute Sache gedankt werden, vergessen sollen sie nicht sein.


Neben den eigentlichen Publikationen über Vogelschutz und Vogelkunde verdienen die wenigen Luxemburger literarischen Werke erwähnt zu werden. So schrieb:
Leider ist es nicht möglich, es bedürfte einer besonderen Studie, die bei den Luxemburger Dichtern vorhandenen »Vogelgedichte« einzeln anzuführen. Alle hatten Interesse an der Vogelwelt (oder nahmen sie zum Anlaß), ob satirisch wie im Vulleparlament von Dicks, folkloristisch wie im Réimecher Lidd un d'Schmollefen von Paul Noesen, poetisch wie bei Willy Goergen, Lentz, Binsfeld u.a. oder episch wie im Léiweckelche säi Lidd von Michel Rodange. Von den Komponisten muß L. Menager genannt werden, der die herrliche Komposition zu »Ihr lieben Vöglein« schuf. Singende Vögel auf seinem Grabstein erinnern an sein Meisterwerk.
Zu behandeln wäre ebenfalls der Vogel in Sage und Brauch, im Leben des Menschen. Über Folklore und Avifauna berichtete Henri Rinnen in einem Aufsatz in den Vierteljahresblättern für Sprachwissenschaft, Volks- und Ortsnamenkunde, Fasc. 25, 1948, Seite 70-80. In derselben Sektion des Großherzoglichen Instituts erschien ebenfalls von Henri Rinnen, im Bulletin linguistique et ethnologique, Fasc. 15, 1959, auf 51 Seiten eine Zusammenstellung der Luxemburger Vogelnamen.

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