Haus vun der Natur
Naturschutzzenter Lëtzeburg
Pressemitteilungen / Communiqués de presse / Press release 2000/2001
Nov. 2001: Nur Harry Potter darf eine Eule haben
Alle Eulenarten sind in Luxemburg gesetzlich geschützt
Inmitten der Harry Potter-Manie wächst das Verlangen seiner Fans,
ihrem Idol gleichzustehen und dies nicht nur wegen der Zauberei, sondern
vielleicht auch wegen der Faszination zu den Eulen. „Kann man Eulen kaufen?“
lauten die Anfragen bei der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga
LNVL von Eltern, die ihren Kindern zu Weihnachten einen besonderen Wunsch
erfüllen wollen. Doch nur Harry Potter darf eine Eule haben, denn
in Wirklichkeit sind Eulen streng geschützte Wildtiere.
In Luxemburg brüten fünf Eulenarten, vom kleinen Steinkauz
bis zum mächtigen Uhu, der in Luxemburg an der Spitze der Nahrungskette
steht. Eulen sind Wildtiere und dürfen nicht zuhause in einem Käfig
gehalten oder gezüchtet werden. Viel wichtiger ist es sich für
ihren Schutz in der freien Wildbahn einzusetzen.
Mehr Informationen zu Eulen gibt es momentan im Haus vun der Natur
in Kockelscheuer, wo man bis Mitte Dezember an den Wochentagen die Eulenausstellung
der LNVL besichtigen kann. Dort liegt auch jede Menge Informationsmaterial
zu den Eulen bereit.
In der Pflegestation der LNVL für verletzte Wildtiere in Düdelingen
werden verletzt aufgefundene Eulen gepflegt und wieder in die Freiheit
entlassen. Wenn Sie die Arbeit der LNVL mit verletzten Tieren unterstützen
wollen, so können Sie dies mit einer Spende auf das CCP 78999-41 der
Stiftung Hëllef fir d’Natur, Vermerk Pflegestation, tun. Spenden ab
5000 Luf sind steuerlich absetzbar, kleinere Beträge sind mit Spenden
an andere gemeinnützige Organisationen kumulierbar.
Geschenkidee: Einen Nistkasten für Eulen
Wald- und Steinkauz sind Höhlenbrüter. Sie benutzen gerne
Nistkästen die speziell für sie im Wald oder am Dorfrand aufgehängt
werden. Solche Nistkästen kann man basteln oder bei der LNVL im Haus
vun der Natur kaufen. Weitere Infos dort oder im Internet unter www.luxnatur.lu
Mitgeteilt von der Centrale Ornithologique der LNVL
Nov. 2001:
Wie plane ich regionale und biologische Lebensmittel in das tägliches
Menu ein?
Diese Frage stellt sich heute für viele Großküchen?
Die Nachfrage im privaten Haushalt wird immer größer und so
sind auch Großküchen und Restaurants daran interessiert, dem
neuen Verbraucherverhalten gerecht zu werden. Das Angebot ist oft nicht
so üppig und auch die Beschaffung dieser Lebensmittel kann für
Großküchen, die gewohnt sind alles zeitgerecht angeliefert zu
bekommen, ein Problem darstellen. Wie also die Wünsche vieler Gourmetfreunde
erfüllen und dabei den Ablauf einer Küche nicht zu stören?
Denn eines ist gewiß, das Zeitalter in dem Kartoffeln noch in der
Küche selbst geschält werden oder das Säubern von Gemüse
ist längst vorbei.
Doch es gibt Küchen, die mit regionalen und biologischen Lebensmitteln
arbeiten. Wie sie das bewerkstelligen, können Interessierte während
einer Fahrt nach Frankfurt am 4.Dezember erfahren.
Dort organisiert die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzlige im Rahmen
der Kampagne Landschaft schmaacht den Besuch von 3 Kantinen, die mit biologisch-
regionalen Lebensmitteln kochen. Die Bereisung wird geleitet vom Ökologischen
Großküchen Service, der in einem seperaten Vortrag auch auf
die Möglichkeiten und Veränderungen in den jeweiligen Küchen
eingeht.
Anmelden kann man sich noch bis zum 28. November bei der LNVL Tel 29
04 04- 1; Fax 29 05 04, Kosten:1.800,- LUF. Die Reise wird unterstützt
durch das Umweltministerium.
Nov. 2001:
2. Deutsch-Luxemburgische Streuobsttage: ein nachhaltiger Erfolg
Am 11. und am 14. November fanden die „2. Deutsch-Luxemburgische Streuobsttage“
statt. Die Veranstaltung wurde organisiert im Rahmen des Europäischen
INTERREG-II-Programmes der EU. Zu diesem 2-jährigen Projekt haben
sich die Stiftung „Hellef fir d´Natur“ und die beiden Naturschutzverbände
NABU Saarland und Rheinland-Pfalz zusammen gefunden, um die Situation der
Bongerten in Luxemburg sowie im Grenzraum Bitburg-Prüm, Trier, Trier-Land
und Merzig-Wadern näher zu betrachten. Die Tagung wurde mit dem Landesobstbauverein
Luxemburgs zusammen organisiert.
Der 11. November stand im Zeichen der Produkte aus dem Bongert sowie
der praktischen Beratung. Im Rahmen des Bio-Bauernmarktes wurde an verschiedenen
Ständen Saft, Viz und „Glühjus“ zur Verkostung angeboten und
die Kinder des „Regulus Junior Club“ der „Natur a Vulleschutzliga“ haben
frischen Apfelsaft gepresst. Grossen Anklang fand die Apfelsortenausstellung
mit ca. 70 Sorten und die Apfelsortenbestimmung, die vom Experten Richard
Dahlem vom NABU Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde. Viele Leute brachten
ihre Sorten von zuhause mit um sie bestimmen zu lassen.
Der 2. Veranstaltungstag war eine Fachtagung, die im Centre Culturelle
in Wasserbillig abgehalten wurde. In 10 Beiträgen von Experten aus
Luxemburg und Deutschland wurde den 90 Teilnehmern (davon über 30
aus Deutschland) verschiedene Resultate des Interreg-Projektes dargestellt,
wobei der Schwerpunkt die nachhaltige Erhaltung unserer Bongerten und die
Vermarktung war. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des
Umweltministeriums sowie der Gemeinde Wasserbillig. Bürgermeister
Gust Stefanetty zeigte sich hoch erfreut über die Gäste aus beiden
Ländern und darüber, dass Wasserbillig als Grenzort für
diese Tagung ausgewählt wurde. Frantz Charles Muller, Präsident
der Stiftung „Hellef fir d´Natur“ betonte, dass neben den vielen
Natur- und Landschaftspflegeprojekten der Streuobstbau für die Stiftung
„Hellef fir d´Natur“ äußerst wichtig wäre und dass
einige Mitarbeiter der Stiftung sich in mehr als 20 Gemeindeprojekten viel
damit beschäftigen. Die beiden Vertreter des Saarlandes sowie von
Rheinland-Pfalz, Herr Söllner und Herr König beide vom jeweiligen
Wirtschaftsministerium sowie Herr Staatssekretär Eugene Berger begrüßten
die Initiative, grenzüberschreitend im Bereich des angewandten Naturschutzes
zusammenzuarbeiten.
Leon Wietor gab in seinem Referat einen geschichtlichen Rückblick
auf den luxemburgischen Obstbau. Dabei zeigte er, dass es schon wesentlich
bessere Zeiten für die Bongerten in Luxemburg gegeben hat. Der Hochstammobstbau
ist in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt worden und der Plantagenobstbau
ist seit den siebziger Jahren ebenso wieder zurück gegangen. Neue
Impulse erwartet er sich von einer grenzüberschreitenden Kooperation
mit dem Trierer Raum sowie im Saftbereicht mit einer neuen Marke.
Auch die Streuobstbäume in Luxemburg und Deutschland profitieren
von einer EU-Förderung. Diese ist jedoch im Vergleich zu anderen Förderungen
für ökologische Leistungen nicht hoch genug, weis Richard Dahlem
vom NABU Rheinland Pfalz zu berichten. Die Bongerten werden in der Artenvielfalt
und in ihrem biologischen Wert als zu niedrig eingestuft. Einige Bundesländer
hätten die Streuobstförderung nach dem Inkrafttreten der Agenda
2000 sogar ganz gestrichen, in Rheinland Pfalz, Saarland und Luxemburg
ist dem aber nicht so.
Raymond Aendekerk von der Stiftung „Hellef fir d´Natur“ beleuchtete
die betriebswirtschaftlichen Aspekte des Streuobstbaus. Durch verschiedene
Ursachen spielen die Bongerten in vielen Bauernbetrieben keine wirtschaftliche
Rolle mehr. Hauptursachen hierfür sind der Arbeitsaufwand und der
Arbeitskräftemangel auf den Bauernbetrieben, der jährlich stark
schwankenden Ertrag sowie der meist zu niedrige Preis für das
Obst. Mehrere Studien haben sich mit den Kosten und Erträgen der Bongerten
auseinander gesetzt. Die Resultate sind naturgemäß sehr unterschiedlich,
da unterschiedliche Berechnungsmethoden angewendet werden und die Ausgangsbedingungen
zu unterschiedlich sind, so dass keine Vergleichbarkeit besteht. Auf Basis
der Deckungsbeitragsrechnung wurde ein PC-gestütztes Rechenprogramm
zusammen mit Stephan Müllenborn, „Hellef fir d´Natur“ angepasst,
um schnell verschiedene Varianten bei der Streuobstbewirtschaftung durch
rechnen zu können. Hierbei zeigte sich, dass größere Bestände
von mindestens 100 Apfelbäumen auf 1 ha, einem Mostobstpreis von mindestens
15€/dt (600 LUF, 30 DM) und einem Ertrag von 200dt/ha , einer mechanisierten
Ernte und der zur Zeit üblichen Subvention bei Pflanzung und Pflege
kostendeckend gearbeitet werden kann. Dabei ist aber zu ergänzen,
dass der aktuelle Durchschnittspreis noch wesentlich niedriger ist und
dass die maschinelle Ernte nicht üblich ist. Hierzu sollen aber weitere
Initiativen entstehen.
Claudia Jaskowski, Hortulus GmbH Trier und Stephan Müllenborn,
Hellef fir d´Natur, Kockelscheuer, zeigten die Möglichkeiten
von einem geographischem Informationssystem (GIS) für die kartographische
Darstellung von Streuobstbeständen und deren Datenverwaltung. Mit
Hilfe diese Computerprogrammes können die Daten und Informationen
schnell aktualisiert und ausgewertet werden. Somit hat man immer einen
Überblick über den tatsächlichen Bestand und Zustand
der Streuobstflächen. Das System ist auch in Hinsicht auf das Pflegemanagement
der Bongerten von großem Interesse.
Nach dem Mittagessen aus biologischem Anbau war es an Ullfried Miller,
BUND Ravensburg seine Ideen und Erfahrungen zur Vermarktung von Streuobstprodukten
am Bodensee zu erläutern. Hierbei wurde in Zusammenarbeit mit den
Keltereien und Streuobstproduzenten der Region ein Aufpreisvermarktungssystem
aufgebaut. Das Erfolgsrezept des „Bodensee-Apfelsaftprojektes“ liegt in
einer
Partnerschaft mit strikter Aufgabenteilung zwischen Landwirten, Keltereien
und Naturschutzverbänden. Die Landwirte erzeugen Obst nach bestimmten
Umweltkriterien, wofür sie einen guten Preis (ca. 18 Euro je Doppelzentner)
erlösen. Die beteiligten Kelterein übernehmen Obstannahme, Verarbeitung
und Vertrieb des naturtrüben Apfelsaftes. Die Naturschutzverbände
übernehmen die Anbau- und Qualitätskontrollen sowohl bei den
Streuobsterzeugern als auch bei den Keltereien und sind für Werbung
und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Durch das „Bodensee-Apfelsaftprojekt“
können die Streuobstbestände von ca. 260 Landwirten gesichert
werden, die damit wieder eine wirtschaftliche Perspektive für ihre
hochstämmigen Obstbäume haben.
Manfred Nafziger, Vorsitzender von Bioland Rheinland Pfalz und Saarland
setzt sich ein für die Kooperation zwischen Bioland und NABU um einen
besseren Preis für das Mostobst zu erzielen. Hierbei können auch
landwirtschaftliche Betriebe, die nur den Betriebszweig Streuobst ganz
auf bio umstellen, von der bio- und Streuobstaufpreisvermarktung profitieren.
In Deutschland gibt es bereits 3 solcher Projekte. Vorteil einer
solchen Zusammenarbeit ist die gemeinsame Kontrolle und Zertifizierung.
Außerdem gibt es zur Zeit nicht genügend Bio-Apfelsaft, so dass
hier einige neue Betriebe die Möglichkeit bekommen, über eine
Streuobstinitiative verarbeitet bio-Obst zu vermarkten.
Aender Erpelding vom Gemeindesyndicat SICONA im Westen Luxemburgs berichtete
über die Organisation der Naturschutzarbeit in diesen Mitgliedsgemeinden.
Auch wenn der Hochstammobstbau vom Umfang her nicht vergleichbar ist mit
dem Osten des Landes, so wird großes Augenmerk auf eine fachlich
korrekte Pflanzung und Pflege gelegt. In dieser Region sind die großen
Mostbirnbäume besonders häufig, weswegen hier Kontakte zu Brennereien
gepflegt werden, um eine Veredelung der Birnen durchzuführen.
Mireille Schanck von der Stiftung „Hellef fir d´Natur“ berichtete
über die zahlreichen Bongerten-Projekte in Luxemburg, die von der
Stiftung geplant und betreut werden. In den letzten 9 Jahren wurden in
22 Gemeinden fast 8.000 Obstbäume gepflanzt und mehrere Tausend geschnitten.
Die rezenten Erhebungen, die im Rahmen des Interreg-Projektes durchgeführt
wurden, zeigen eindeutig, dass nur durch eine intensive Betreuung von Pflanzungsprojekten
ein befriedigender Erfolg gegeben ist und die Baumzahl zunimmt, hingegen
in anderen Gemeinden –trotz der Förderung- die Baumzahl abnimmt.
Die Stiftung betreut außerdem den Bettemburger Bongert, welcher mit
ca. 1.300 Obstbäumen der größte Bongert Luxemburgs ist.
Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit wird noch ein Projket zur
Verarbeitung und Vermarktung von Obst in Tschechien fachlich begleitet
und vom Umwelt- und Außenministerium Luxemburg finanziert.
Markus Rösler, NABU Saarland und Sprecher der NABU-Bundesgruppe
Streuobst rundete die Tagung mit einem Überblick über den Streuobstbau
in Europa ab und zeigte anhand von Folien und Dias die kulturelle, ökonomische
und ökologische Vielfalt des Streuobstbaus in Europa. Nach Süden
hin übernehmen die Olivenbäume eine ähnlich landschaftsprägende
Rolle wie in unseren Breiten die Streuobstbestände. Auch wenn die
Vielfalt an Produkten groß ist, zeigt z. B. der Apfelwein (Cidre,
Cider, Sidra, Viz), dass hinter einem ähnlichen Namen ein ähnliches
Produkt steht.
In der Abschlussdiskussion wurde vom Publikum die allgemeine Unwissenheit
einer breiten Bevölkerungsschicht um die Bongerten beklagt. Im Bereich
der Verarbeitung und Vermarktung wurde darauf hingewiesen, dass besonders
die kleinen mittelständischen Unternehmen (Mosterei, Brennerei) es
schwer haben sich im Wettbewerb mit den „Großen“ zu behaupten und
dass die Chance in einer regionalen Vermarktung liegt. Mit dem Streuobstbau
kommt eine starke ökologische Komponente hinzu, welche für viele
Verbraucher –neben dem Gesundheitsaspekt- ein wichtiges Kriterium darstellt.
Alles in allem waren die Veranstalter, Referenten und auch die Teilnehmer
mit der Tagung sehr zufrieden, so dass die Stiftung „Hellef fir d´Natur“
und der NABU Saarland und Rheinland-Pfalz auch nächstes Jahr im Saarland
eine Veranstaltung durchführen werden.
Okt. 2001 Natura asbl:
30 Jahre Natura
20 Jahre « Déclaration d’Intention Générale
»
1970 organisierte der Europarat das erste europäische Naturschutzjahr.
In Luxemburg haben sich eine Reihe von etwa 30 Naturschutzorganisationen
zusammen geschlossen um die Zielsetzungen dieses Jahres umzusetzen.
Aus diesem lockeren Zusammenarbeiten entstand 1971 Natura als Dachorganisation
dieser Vereinigungen.
Keine der bestehenden Naturschutzorganisationen hatte sich damals auf
einen umfassenden Natur-und Umweltschutz eingestellt.
Natura hat in diesem Sinne echte Pionierarbeit in Luxemburg geleistet.
Natur- und Umweltschutzerziehung, Landesplanung, Gewässerschutz,
Verkehrsplanung, Fahrradpisten, Schutz des Waldes, Schutz der Flora und
Fauna, Publikationen über diese Themen, Aktionen gegen das Atomkraftwerk
Remerschen usw. waren Schwerpunkte des Wirkens der Natura zusammen mit
ihren Mitliedsorganisationen.
Heute, 30 Jahre später sieht die Natur-Umweltszene in Luxemburg
anders aus. Die Vogelschutzliga wurde zur Natur- und Vogelschutzliga, aus
„Jeunes et Environnement“ wurde das „Mouvement Ecologique“, andere Organisationen
wie die „Association contre le bruit“, oder „d’Biergerintiativ Museldall“
haben sich aufgelöst.
1981 zehn Jahre nach der Gründung von Natura wurde im Memorial
eine „Déclaration d’Intention Générale du Gouvernement
en Conseil“ zum Naturschutz veröffentlicht. Es ist dies eine umfassende
Darstellung über Ziele des Naturschutzes und eine Aufzählung
der wichtigsten, schützenswerten Gebiete in Luxemburg, wie z.B. Naturparke,
Landschafts -schutzgebiete, Wälder, Grünzone zwischen Stadt Luxemburg
und dem Süden des Landes, eine ähnliche Zone zwischen Mersch
und der „Nordstadt“, Naturschutzgebiete und Naturdenkmäler.
Diese Absichtserklärung wurde nur dürftig umbesetzt.
Inzwischen sind jedoch wichtige zusätzliche Elemente in die Diskussion
gekommen.
Die Konvention von Rio aus dem Jahre 1992 über die Biodiversität,
die Habitat- und die Vogelschutzdirektive der europäischen Union,
der nationale Plan für eine dauerhafte Entwicklung und das Projekt
eines neuen Leitplanes der Landesplanung. Ausgehend von der Absichtserklärung
von 1981 müssen die vorstehenden neuen Instrumente zu einem harmonischen
Ganzen zusammengefügt werden und dadurch können die klaren Ziele
und Prioritäten des Naturschutzes in einem übersichtlichen Dokument
zusammengefasst werden.
Die Umsetzung der Habitatdirektive in unser nationales Recht bietet
die Gelegenheit ein neues Naturschutzgesetz auf den Instanzenweg zu schicken.
Einige interessante Neuerungen wird dieses Gesetz bringen, z.B. die Verstärkung
des Landschaftsschutzes, einen nationalen Plan für Naturschutz, die
gesetzliche Verankerung der Natur- und Umweltschutzerziehung...
All diese Ideen, Konzepte, Ziele müssen natürlich im Bewusstsein
unserer Mitbürger akzeptiert und verankert werden.
Hier muss die Natura mit ihren verschiedensten Mitgliedorganisationen,
Pfadfinder, Jäger, Fischer, Kleingärtner, Vogel- und Tierschützer,
Lehrer, Jugendherbergsbewegung, Veterinäre, Förster, ..... wichtige
Überzeugungsarbeit leisten.
Naturschutz wird nur umsetzbar sein, wenn eine Majorität unserer
Bevölkerung voll dahinter steht.
4.10.2001 Stiftung Hëllef fir d'Natur
Ausstellung und Fachtagung zum Thema Bongert
Diesen Herbst finden zum zweiten mal die Deutsch-Luxemburgischen Streuobsttage
im Rahmen eines Interreg-II-Projektes statt. Organisatoren sind der Naturschutzbund
(NABU) Rheinland-Pfalz und Saarland, die luxemburgische Stiftung Hëllef
fir d'Natur sowie der Landesobstbauverein Luxemburg.
Los geht es am 11. November auf dem Pflanzen- und Biobauernmarkt am
„Haus vun der Natur“ in Kockelscheuer, wo der Besucher alles „Rund um den
Bongert“ erfahren kann. Zahlreiche Streuobstprodukte werden angeboten.
Es wird gezeigt, wie man Saft keltert und Schnaps brennt. Darüber
hinaus sind auch eine Reihe von Kinderaktivitäten geplant. Interessierte
können Äpfel und Birnen mitbringen, um sie von einem „Pomologen“
bestimmen zu lassen.
Am 14. November findet dann im Kulturzentrum Wasserbillig eine Fachtagung
statt, auf der die grenzüberschreitenden Bemühungen zur Förderung
des Streuobstanbaus diskutiert werden.
Nach der Begrüßung um 9.30 Uhr durch Vertreter aus dem rheinland-pfälzischen
und saarländischen Ministerium sowie durch Staatssekretär Eugène
Berger stehen interessante Vorträge auf dem Programm. Am Vormittag
werden ein geschichtlichen Rückblick, EU-Förderprogramme, betriebswirtschaftliche
Aspekte sowie kartographische Darstellungsmöglichkeiten mit Hilfe
eines geographischen Informationssystems (GIS) präsentiert. Nachmittags
geht es um erfolgreiche Streuobstinitiativen, wie die Kooperation von Bioland
und NABU, Initiativen zur Erhaltung der Bongerten in Luxemburg sowie ein
Bodenseeprojekt.
Interessierte können sich das detaillierte Programm zuschicken
lassen und sich auch schon anmelden. Die Tagung ist kostenlos, das Mittagessen
(aus Bioanbau) kostet 460,- Luf
Juni 2001: Fest vun der Natur
Die Mitgliedsorganisationen aus dem Haus vun der Natur laden herzlich
ein zum
Fest vun der Natur
am Sonntag, den 17. Juni 2001 von 10.00 bis 19.00 Uhr
rund ums Haus vun der Natur in Kockelscheuer
Infostände der Naturschutzorganisationen
Kunst- und Handarbeitateliers: Keramik, Korbflechten, Häkelarbeiten,
Holzfiguren, Kinderspielzeug aus Holz und Porzellanmalerei
Pflanzenbörse mit Sumpf- und Wasserpflanzen der AAT Garten-
und Teichfreunde, sowie Stauden, Gartenutensilien und Kakteen
Aufregendes Programm für die Kleinen:
Ökobassin, Naturfotowettbewerb mit Digitalkameras, Ausstellung der
schönsten Fotos, Heuatelier; Gipsfiguren anmalen, Eselreiten und Pferdekutsche
Für das leibliche Wohl: Warme und kalte Speisen aus der Vollwertküche
Weitere Stände: Imkerstand mit Honig, Naturschutzfachbücher,
T-Shirts, Gartenmöbel aus zertifiziertem FSC-Holz, Kräuterliköre.
Bitte benutzen Sie die Parkplätze neben der Eissporthalle Kockelscheuer
oder öffentliche Verkehrsmittel!
Buslinie N° 5 fährt ab Centre Aldringen oder Bahnhof um 13.50/13.55,
14.50/14.55, 15.50/15.55 Uhr
Rückfahrt ab Kockelscheuer; 14.16; 15.16; 16.16; 17.16; 17.46;
18.46 und 19.40 Uhr
19.5.2001 Generalversammlung der Verenegung fir
biologesche Landbau Letzebeuerg asbl bio-LABEL
Endlich: Wachstum bei den luxemburgischen Biobetrieben
Am 15. Mai fand im „Haus vun der Natur“ in Kockelscheuer die Generalversammlung
der „Verenegung fir biologesche Landbau Letzebeuerg asbl“ statt. Eingefunden
hierzu hatte sich der gesamte Vorstand sowie zahlreiche Mitmitglieder sowie
einige Vertreter der Presse. Nachdem Jos Houtman die Anwesenden begrüßt
hat und kurz auf das letzte Jahr rückblickte, war es am Sekretär
den Tätigkeitsbericht vorzustellen.
Ein Schwerpunkt der Arbeit des Vereins stellt die Öffentlichkeitsarbeit
mit Seminaren, Vorträgen und anderen Veranstaltungen dar, welche sehr
oft mit Verain fir biologesch-dynamesch Landwirtschaft (demeter)
organisiert wurden. Ein Vortrag resp. Seminar beschäftigten
sich mit Slow Food, Fast Food, einige Bio-Bauern nahmen teil an dem Rundtischgespräch
„Henger an Eer-Produktioun zu Letzebuerg“ im Naturhistorischen Museum anlässlich
der Gefügelausstellung. Fest im Programm waren Informationsstände
beim „Fest vun der Natur“ in Kockelscheuer, „Een Daag um Bauerenhaff“ in
Zittig sowie auf der Oekofoire.
Mit viel Aufwand wurde am 25. Juni das große Hoffest auf dem
Bio-Hof der Familie Keiser in Toodlermillen mit einigen hundert Besuchern
gefeiert. Hier hat die „Verenegung“ ein Projekt zur Verbindung von biologischer
Landwirtschaft und Tourismus realisiert. Das Projekt, welches unter LEADER
II mitfinanziert wird, beinhaltet vor allem ein Heuhotel, in denen Gruppen
oder auch andere Gäste übernachten können. Führungen
am Hof sind vorgesehen. (www.Toodlermillen.lu). Am 12. November fand der
Bio-Bauernmarkt in Kockelscheuer statt, auf dem 25 Stände von luxemburgischen
Bio-Produzenten, Bäcker und Metzger sowie einige Gäste aus dem
Ausland ihre Produkte anboten.
Die administrative Arbeit konzentrierte sich auf die Begleitung der
Beratung, der Kontrolle der Betriebe durch die externe Kontrollfirmen für
Bauern und Verarbeiter, die Mitarbeit bei der Einführung der Bio-Milch
mit Biobauerngenossenschaft BioG Luxlait, Erstellung des Dossiers zur Rindfleischetiquettierung
(zusammen mit demeter), Ausarbeitung eines Depliants mit LEADER II für
alte Kartoffelsorten sowie auf die allgemeine Information von Verbrauchern
über Telefon und Presse. Die „Verenegung“, welche als Qualitätszeichen
den „bio-LABEL“ vergibt, nimmt auch Teil an der Kampagne „Landschaft schmeckt“
der LNVL. Des weiteren werden internationale Kontakt über die IFOAM
(International Federation of Organic Agriculture Movements) gepflegt und
über ein europäisches Leonardo da Vinci-Projekt an der Weiterbildung
von Beratern in 10 europäischen Ländern mitgearbeitet. Zudem
wurde an einer europäischen homepage www.organic-europe.net mitgearbeitet
sowie eine eigene homepage (www.biolandbau.lu) eingerichtet.
Der Kassenbericht wurde von Raymond Aendekerk vorgestellt. Die beiden
Kassenrevisoren bestätigten eine einwandfreie Erstellung des Kassenberichtes.
Anschließend erfolgte der einstimmige Beschluß, den Mitgliedsbeitrag
laut Statuten von 250 LUF auf 10 EURO/Jahr ab 2002 zu erhöhen.
Die Wahl des Vorstandes erfolgte einstimmig, wobei zu dem „alten“ Vorstand
mit Raymond Aendekerk, Jos Houtman, Guy Arend, Claude Felten, Keiser Amand,
Zewen Änder, Erny Wilhelm, Charel Goedert noch Jean Marie Oswald hinzu
kommt. Gleiches erfolgte für die Neuwahl der Kassenrevisoren Faber
Paul und Kremer Norbert.
Bei der freien Aussprache wurde begrüßt, daß sich
in den letzten Monaten 17 neue Betriebe mit über 1.000 ha entschlossen
haben, auf die biologische Wirtschaftsweise umzustellen. Die Zahl der Betriebe
bei bio-LABEL beträgt nun 39 und ca. 1.650 ha. Schwerpunkt bei den
Umstellungsbetrieben ist die Mutterkuhhaltung, Es sind auch 4 Milchbetriebe
dabei sowie auch der erste Vollerwerbswinzer. Weitere Betriebe haben sich
bei der Beratungsstelle, welche mit demeter zusammen betrieben wird, gemeldet
und einige hiervon werden den Angriff auf die 2 Umstellungsjahre demnächst
auch wagen. Zu begrüßen wäre die Umstellung von weiteren
Milchbetrieben, da der Bedarf an Bio-Milch derzeit bei weitem nicht gedeckt
ist. Eine längere Diskussion wurde über die zukünftige Vermarktung
von Fleisch geführt, da infolge der sehr großen Nachfrage nach
Bio-Fleisch der Bedarf während den nächsten 2 Umstellungsjahren
der neuen Betriebe nicht gedeckt werden kann. Einige Metzger sind ernsthaft
daran interessiert, dem Kunden Bio-Fleisch anzubieten.
Seitens der Agrarpolitik wird eine offensivere Herangehensweise für
mehr Bio-Landbau gefordert. Dies soll seinen Niederschlag finden in dem
neuen Agrargesetz, welches nun auf dem Instanzenweg ist. Bei dieser Forderung
werden wir unterstützt von 16 anderen Organisationen, mit denen eine
Postkartenaktion gestartet wurde. Hierbei werden die verantwortlichen Politiker
aufgefordert, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Weitere Informationen
findet jeder auf der homepage www.biokuh.lu. Des weiteren hoffen alle Bio-Bauern
und besonders die Umstellungsbetriebe auf eine Ganztagsstelle für
die Beratung. Ein entsprechender Antrag zu einer besseren Finanzierung
wurde bei der Landwirtschaftskammer eingereicht.
Nach einem geselligen Umtrunk wünschte der Vorstand allen anwesenden
Biobauern viel Erfolg für das laufende Jahr, auch wenn es auf der
Feldflur nicht so gut angefangen hat.
8.5.2001
Ökosommer 2001: Viele Veranstaltungen auf den Bauernhöfen
sind wegen der MKS-Gefahr aufs nächste Jahr vertagt. Näheres
in der Pressemitteilung.
4.4.2001
Die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga LNVL teilt mit:
Schwalben als Verbreiter der Maul- und Klauenseuche: ein unbelegtes
Gerücht das sich schneller verbreitet als die Seuche selbst !
Seit einigen Wochen geht in Europa die Angst vor der Maul- und Klauenseuche
MKS um. Nach dem vor allem Kühe und Schafe die Opfer von Massenschlachtungen
waren, werden nunmehr auch die Wildtiere nicht verschont und einzelne Stimmen
fordern den Abschuss zum Beispiel von Füchsen und Schwalben.
Immer wieder kehrt auch die Frage zurück, ob z.B. die Rauchschwalben,
die in den Viehställen brüten und im April aus ihren Überwinterungsgebieten
zurückkehren, nicht auch als Wirt der MKS dienen.
Sollen die Schwalben abgeschossen werden ?
Die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga LNVL macht sich erhebliche
Sorgen, was die kommende Brutzeit betrifft: werden die Schwalben überhaupt
noch in den Ställen geduldet oder werden sie „vor die Tür gestellt“
? AVES, die belgische Partnerorganisation der LNVL, hat bei zwei renommierten
belgischen Spezialisten, Dr. van den Berg, (spécialiste virus aviaires,
Centre de recherche vétérinaire de l’Etat, Uccle) und Prof.
Paul-Pierre Pastoret (Unité d’immunologie et de Vaccinologie de
la faculté de médecine vétérinaire de l’ULG)
nachgefragt.
Beide bestätigten, dass Schwalben nicht vom MKS-Virus befallen
werden und somit auch nicht ein Hauptüberträger der Seuche sein
können. Theoretisch könnte es jedoch sein, dass die Vögel,
wenn sie in Kontakt mit infizierten Tieren kommen, das Virus indirekt in
ihren Federn oder an den Füssen weitertragen. In Ställen, in
denen MKS aufgetreten ist, konnte bisher nie sicher nachgewiesen werden,
dass sie Ansteckung über Vögel erfolgte. Es ist mittlerweile
bewiesen, dass das Virus sich über die Luft ausbreiten kann, zu Teil
sogar über beträchtliche Distanzen.
In Afrika, wo über einhundert Millionen Zugvögel, die in
Europa brüten, alljährlich überwintern, gibt es Regionen
in denen sich die Viehseuche hartnäckig hält. Wäre dem so,
dass Zugvögel die MKS übertragen, müssten doch eigentlich
alljährlich Fälle der MKS in Europa auftreten, so Stéphane
Peten, Tierarzt und Ornithologe.
Werden Schwalben weiterhin noch Vorboten des Frühlings sein
?
Die Spezialisten sind sich über das Fehlen eindeutiger Beweise
der Verbreitung der MKS durch Zugvögel einig. Die Ornithologen, die
das Zugverhalten der Schwalben erforscht haben, bringen zusätzliche
Argumente: Schwalben, die im Frühjahr aus ihren Überwinterungsgebieten
heimkehren, sind ihren Brutplätzen vom Vorjahr treu. Sie besuchen
nicht noch andere mögliche Brutplätze (z.B. Viehställe),
sondern steuern direkt „ihren“ Brutplatz an und haben somit keinen Kontakt
zu infizierten Tieren.
Das MKS-Virus ist witterungsbeständig und kann u.a. von der Luft
und dem Wasser übertragen werden. Wird man den Vögeln das Fliegen
verbieten ?
Es sei bemerkt, dass die Schwalben (in Luxemburg brüten Rauch-,
Mehl- und Uferschwalbe) sowie ihre Nester durch das Naturschutzgesetz von
1982 und durch die EU-Vogelschutzrichtlinie streng geschützt sind.
Ihre Bestände sind seit Jahren rückläufig (Gründe:
u.a. moderne Bauweise, intensive Landwirtschaft, Ausbreitung der Sahara
in den afrikanischen Überwinterungsgebieten) und man sollte ihnen
nicht noch zusätzlich die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche auf
dem Rücken binden.
Mitgeteilt von der Centrale Ornithologique Luxembourg der Lëtzebuerger
Natur- a Vulleschutzliga LNVL, Route de Luxembourg,
L-1899 Kockelscheuer. Tel: 29 04 04 –1
9.3.2001
Tätigkeitsbericht 2000 vom Haus vun der
Natur
Das Naturschutzzentrum Haus vun der Natur in Kockelscheuer wurde
1994 eröffnet und widmet sich seither intensiv der Beratung und Dokumentation
im Bereich des Natur- und Umweltschutzes sowie der Jugendarbeit im Umweltbereich.
Acht verschiedene Organisationen sind derzeit Mitglied des gemeinnützigen
Vereins D’Haus vun der Natur. Neben permanenten Ausstellungen im
Gebäude des ehemaligen Kräizhaff werden drei größere
öffentliche Veranstaltungen im Jahr gemeinsam organisiert, das Fest
vun der Natur im Juni, das Kürbisfest im Oktober und der Pflanzen-
und Biobauernmarkt im November.
Sowohl Privatpersonen als auch Gemeinden, öffentliche Verwaltungen,
gemeinnützige Organisationen und andere Vereinigungen erhalten im
Haus
vun der Natur fachkundig Auskunft und Unterstützung bei der Durchführung
von Naturschutzprojekten. Neben der telefonischen Beratung und der Öffentlichkeitsarbeit
durch regelmäßige Radio- und Pressebeiträge hat die Naturschutzberatung
des Haus vun der Natur im Jahr 2000 Informations- und Sensibilisierungskampagnen,
wie zum Beispiel : Méi Natur ëm d’ Haus, En Dag an der Natur
oder Nationalen Dag vum Bam mitorganisiert. Ausserdem wurde die
ökologische Anlage und Pflege von kommunalen Grünanlagen in der
Gemeinde Weiler-la-Tour fortgeführt. Es wurden ebenfalls Hecken- und
Baumpflegeprogramme für das Gemeindesyndikat SIAS ausgearbeitet.
2000 kam ein neues Buch zum Thema Wasser der Kinderbuchserie «
Wir entdecken ... » der Editions St. Paul heraus. Die Texte zu diesem
Buch mit dem Titel « Wir entdecken das Wasser » wurden vom
Haus vun der Natur verfasst. „Eis Kanner an hir Emwelt“ , so lautet der
Titel einer Broschüre der International Police Association
(IPA), die im Oktober 2000 erschien. Das Haus vun der Natur hat
hierzu auf 22 Seiten praktische Tips für Kinder geliefert, die sich
mit allen – für Kinder – umweltrelevanten Themen beschäftigen.
Über 30 verschiedene Natur- und Umwelterfahrungsaktivitäten
konnten im Jahr 2000 vom Service pédagogique des Haus vun
der Natur für Kinder- und Jugendgruppen auf Abfrage organisiert
werden. Daneben nahmen ca. 130 Schulklassen der Gemeinde Luxemburg und
ca. 20 Schulklassen aus anderen Gemeinden an Naturaktivitäten im Rahmen
der Eveil aux sciences-Kurse teil. Der Regulus Junior-Club, Kinderclub
der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga für 6- bis 12jährige,
bietet Naturaktivitäten in der Freizeit an. So nahmen im Jahr 2000
933 Kinder an 60 verschiedenen Aktivitäten des Regulus Junior-Club
teil. Der Regulus Jugendgrupp, der sich an Jugendliche von 13 – 18 Jahren
richtet, konnte 2000 12 Aktivitäten organisieren und konnte Ende des
Jahres ca. 80 Mitglieder verzeichnen.
Regelmässig werden vom Service Pédagogique des Haus
vun der Natur Weiterbildungskurse, unter anderem auch im Rahmen des
Guide
Nature, angeboten. Diese Kurse richten sich an interessiertes
Lehrpersonal, ErzieherInnen und Ehrenamtliche, die mit Kindern und Jugendlichen
zusammenarbeiten und sich für die Natur interessieren.
So wurden im Jahr 2000 4 Weiterbildungskurse zu verschiedenen Naturthemen
gehalten.
5.10.2000: Wertvolle Feuchtgebiete: Erstnachweis des Rohrschwirls
sowie des Seggenrohrsängers im Syrtal.
Bei Migrationskontrollen in einem Feuchtgebiet mit einem großen
Schilfanteil, das von der Stiftung Hëllef fir d'Natur betreut
wird und im Syrtal gelegen ist, konnte ein Beringerteam in diesem Herbst
den Nachweis von zwei bedrohten Zugvogelarten erbringen. So wurden
erstmals ein Rohrschwirl Locustella luscinoides und ein Seggenrohrsänger
Acrocephalus
paludicola gefangen und beringt. Dies sind überhaupt erst der
vierte, resp. vierzehnte Nachweis dieser Vogelarten in Luxemburg. Beide
Arten sind in Europa beheimatet und stark bedroht. Der Seggenrohrsänger
ist eine der am meist gefährdeten Vogelarten Europas, mit nur noch
kleinen Brutgebieten in Ostdeutschland und Polen.
Jedes Jahr werden in Luxemburg von den Beringern der LNVL rund 8
000 Vögel beringt. Auf diese Weise bekommt man neue Informationen
über den Bestand einzelner Vogelarten und über ihren Wegzug in
die meist afrikanischen Winterquartiere. Diese Vögel werden, mit einer
Erlaubnis des Umweltministeriums, grö¢tenteils in Feuchtgebieten
gefangen.
Diese Feuchtgebiete spielen für Zugvögel eine äusserst
wichtige Rolle, da sie zugleich als Nahrungs- und Rastgebiet dienen.
Ohne diese Zwischenrastgebiete hätten viele Zugvogelarten keine Chance
ihren Überwinterungsgebiete zu erreichen. Bei der wichtigen Aufgabe,
diese Feuchtgebiete zu erhalten, können Sie die LNVL und die Stiftung
Hëllef
fir d'Natur mit einer Spende auf das CCP 78999-41 der Stiftung Hëllef
fir d'Natur, Vermerk Feuchtgebiete, unterstützen. Spenden ab 5
000 Flux sind steuerlich absetzbar, kleinere Beträge sind mit denen
an andere gemeinnützige Organisationen kumulierbar.
Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga
Fondatioun Hëllef fir d'Natur
Pressekonferenz der LNVL
Mittwoch, den 9. August 2000 10.30 Uhr im Haus der Natur Kockelscheuer
zum Thema: Naturschutz in der Sackgasse (Text)
Die LNVL suspendiert ihre Mitarbeit im Conseil Supérieur de
la Protection de la Nature. Sie wird die Ursachen erklären und Stellung
nehmen zu den jüngsten Fehlentwicklungen im Naturschutzbereich:
-
Straßenbau contra Naturschutz
-
Fehlentscheidungen bei Genehmigungen
-
Definitionswirrwarr bei Ausweisung von Schutzgebieten
-
Fazit der Naturschutzpolitik nach einem Jahr Regierung der neuen Koalition
Pit Mischo Usch Conrad
Präsident Generalsekretär
Siehe hierzu auch: News, Pressepiegel
(10.8.2000)
20.6.2000: Spendenaktion: E Weier an eng Wiss fir den Schwarzstorch
Mitgeteilt von der Stiftung Hëllef fir d’Natur und der Lëtzebuerger
Natur- a Vulleschutzliga LNVL
Schwarzstörche brüten erst seit Anfang der 90er Jahre in
Luxemburg und vieles ist über diesen scheuen Vogel noch unbekannt.
Deshalb beteiligen sich die Stiftung Hëllef fir d’Natur (gegründet
von Natura, SNL und LNVL) und die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga
an dem Forschungsprojekt „Cigognes sans frontières“. Die Ornithologen
der Feldornithologischen Arbeitsgruppe der LNVL gehen von einem Brutbestand
von 4 - 7 Paaren aus. Seit neuestem häufen sich auch Beobachtungen
aus dem Südwesten des Landes.
Von Ende Juli bis Mitte August fliegen die Jungvögel aus und schon
bald nachher sind diese selbständig. Sogar die weite Reise in die
Überwinterungsgebiete müssen die Jungvögel alleine antreten.
Doch ohne genügend Nahrung die sie entlang von Weihern und Bächen
sowie in Feuchtwiesen finden, können die jungen Schwarzstörche
nicht überleben. Für ihre erste Wanderung sind die Jungstörche
wie auch die Altvögel auf genügend Fettreserven angewiesen.
Die Stiftung Hëllef fir d’Natur hat bisher mehr als 500 ha schützenswerter
Gebiete durch Kauf gesichert und über 120 Weiher und Tümpel gepflegt,
resp. neu angelegt. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich dabei
gezeigt, daß einige dieser Gebiete regelmässig von Schwarzstörchen
zwecks Nahrungssuche aufgesucht wurden. Dies ist in der Tat eine schöne
Bestätigung für den praktischen Naturschutz. Doch es bleibt noch
viel zu tun, denn noch immer werden Feuchtgebiet trockengelegt und somit
zerstört.
Wenn Sie die Arbeit der Stiftung Hëllef fir d’Natur finanziell
unterstützen wollen, können Sie dies mit einer Spende auf das
CCP 78999-41, Vermerk E Weier an eng Wiss fir den Schwarzstorch, tun. Spenden
über 5 000 Flux/Jahr können steuerlich abgesetzt werden, kleinere
Beträge sind mit denen an andere gemeinnützige Organisationen
kumulierbar.
Stiftung Hëllef fir d‘Natur
Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga
Route de Luxembourg
L – 1899 Kockelscheuer
Telefon 29 04 04 –1
Fax 29 05 04
Email secretary@luxnatur.lu
19.6.2000:
Tag der offenen Tür und Hof-Fest auf dem Bio-Betrieb Toodlermillen
in Tadler
Am Sonntag, den 25. Juni findet ab 11.00 Uhr ein grosses Bio-Hoffest
auf dem Betrieb der Familie Keiser in Toodlermillen statt. Das Hoffest
sowie der „Tag der offenen Tür“ wird zusammen mit der „Verenegung
fir biologesche Landbau Letzebuerg“ organisiert, Die Besucher sollen in
einer angenehmen Atmosphäre einen Tag auf einem Bio-Hof erleben können.
Der Betrieb bewirtschaftet 32 ha und ist auf Milchviehhaltung
spezialisiert. Durch den kleinen angegliederten Campingplatz ist eine enge
Verknüpfung mit den Touristen gegeben. Die Familie engagiert sich
für den Natur- und Landschaftsschutz in dem wunderschönen Sauertal
sowie für einen nachhaltigen Tourismus. Ab diesem Jahr funktioniert
das erste „Heuhotel“ Luxemburgs, eine eigens errichtete Holzscheune zum
Schlafen im Heu.
An diesem „Tag der offenen Tür“ wird ihnen der Hof anhand einer
Hof- und Felderbesichtigung gezeigt, Informationen zur Bio-Landwirtschaft
für Bauern und
Verbraucher stehen zur Verfügung und einige luxemburgische
Bio-Bauern und Verarbeiter stellen ihre Betriebe vor und bieten ihre Produkte
an. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt: Vegetarisches Buffet,
Fleisch vom Grill, Kaffee und Kuchen, Buchweizen-Pfannkuchen, Getränke,
selbstverständlich alles aus biologischer Produktion. Am Nachmittag
gibt es Live-Musik dazu.
Besonders der grosse Spielplatz auf dem angeschlossenem Campingplatz
und die Möglichkeit in der Sauer zu Baden bieten den Kindern ein volles
Programm. Ausserdem gibt es Ponyreiten, ein „Sprangschlass“, Spielen im
Heu sowie Getreide mahlen mit Fahrradkraft.
Für die Autos steht ein Parkplatz zur Verfügung (bitte
die Zufahrt über Heiderscheidgrund benutzen). Sie können auch
mit dem Zug bis Goebelsmühle anreisen, dort werden Sie dann abgeholt
mit einem Minibus, resp. dorthin wieder zurück gebracht (Ankunft Goebelsmühle
aus Luxemburg 10.37, 11.37 Uhr); Rückfahrt: 16.23., 17.23. oder auch
später). Weitere Informationen: 290404 314;
Der Besuch bietet sich mit einem schönen Ausflug ins Oesling an
!
Kockelscheuer, le 9 mai 2000
Invitation à la conférence de presse relative à
l'action Schoul a Natur
La Fondation Hëllef fir d'Natur et la Lëtzebuerger
Natur- a Vulleschutzliga invitent à la conférence de
presse relative à l'action Schoul a Natur 2000, qui aura
lieu le vendredi 12 mai 2000 à partir de 17.00 heures à la
Maison de la Nature à Kockelscheuer.
Pit Mischo
Frantz Charles Muller
président
président
LNVL
Fondation Hëllef fir d'Natur
En Dag an der Natur
Unter diesem Motto organisieren die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga,
die Stiftung Hëllef fir d'Natur sowie die Vereinigungen des
Haus
vun der Natur gemeinsam mit dem Syndicat Intercommunal de la Vallée
de l’Our, SIVOUR verschiedene Aktivitäten. Der Schwerpunkt des diesjährigen
Dag an der Natur liegt in dem zukünftigen Naturpark Our.
Vom 01. Mai bis zum 15. Juli 2000 werden verschiedene Exkursionen,
Besichtigungen, Führungen und Kinderaktivitäten angeboten. Naturbegeisterte,
Familien, Kinder, Naturschützer, kurzum ein breites Publikum ist angesprochen
und kann daran teilnehmen. Bei einem kleinen Teil der Aktivitäten
wird ein Unkostenbeitrag erhoben, die meisten Aktivitäten sind jedoch
kostenlos.
Ausführliches Programm.
Mit der Natur für guten Wein !
Zweites Wochenende des biologischen Weines im „Haus vun der Natur“
Vom 5.-7. Mai 2000 findet im „Haus vun der Natur“ in Kockelscheuer die
zweite biologische Weinverkostung statt. Zu dieser Veranstaltung lädt
ein die „Verenegung fir biologesche Landbau Letzebuerg (bio-LABEL)“ sowie
das „Haus vun der Natur“. Der biologische Weinbau spielt mit 2 Nebenerwerbswinzern
bis jetzt hier in Luxemburg eine untergeordnete Rolle. Dass durchaus einige
weitere luxemburgische Weinbaubetriebe existieren könnten, zeigt der
gute Absatz von ausländischen Bio-Weinen hier in Luxemburg. Mit der
Veranstaltung am 5. und 7. Mai soll das Interesse für biologischen
Wein sowie auch für den biologischen Weinbau weiter geweckt werden.
Zur Verkostung gibt es dieses Jahr ausschliesslich französische
Weine wie z.B. Côtes du Rhône, Sauternes, Côtes de Provence,
u.a.. Die Weine sind zertifiziert von Nature et Progrès und Demeter
und wurden zusammengestellt von Francis Fourcades.
Die Veranstaltung öffnet am Freitag, den 5. Mai um 17.00 Uhr und
dauert dann bis 21.00 Uhr. Samstags den 6. und Sonntag, den 7. Mai ist
geöffnet von 10.00 –19.00 Uhr.
Die Veranstalter bitten alle Besucher - auch aus Sicherheitsgründen
- das Auto unbedingt am grossen Parkplatz „Patinoire Kockelscheuer“ abstellen.
Das „Haus vun der Natur“ ist von hier aus in 2 Minuten über einen
Fussweg zu erreichen. Das Haus liegt auch direkt am Fahrradweg und ist
auch mit dem Bus Nr. 2 zu erreichen: Abfahrt ab Bahnhof Luxemburg/Centre
Aldringen im 30-Minuten Takt.
10.1.2000 Ölpest Tanker Erika: Stellungnahme
und Spendenaktion der LNVL
Haus vun der Natur Kräizhaff,
route de Luxembourg, L-1899 Kockelscheuer
Tel. 29 04 04 - Fax. 29 05 04 - Email:
secretary@luxnatur.lu - Web: http://www.luxnatur.lu
email Naturschutzzenter