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Ein Erlebnis erzählt Dietmar May [ein Biobauer] besonders gern. Eine Kundin kaufte Öko-Möhren. Er sah, dass die Hausfrau in einer Aldi-Tüte schon Möhren bei sich hatte. "Für wen haben Sie denn diese konventionell erzeugten Möhren gekauft?", wollte er wissen. "Die essen wir selber. Ihre Öko-Möhren bekommt unser Hase. Der frisst nämlich keine anderen." |
Pressemitteilung
Biokost in Großküchen
Luxemburger Köche informieren sich:
Eine Delegation von 22 Personen in der Mehrzahl Köche aus Alters- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und Crèches bereiste letzte Woche drei Großküchen im Raum Frankfurt, um deren Erfahrungen mit biologischen Lebensmitteln kennenzulernen.
Hintergrund stellte die Kampagne Landschaft schmaacht der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga und der Stiftung Hëllef fir d'Natur dar, die zu dieser Fahrt aufgerufen hatten.
Drei ganz unterschiedliche Küchen wurden präsentiert, die alle vom Ökologischen Großküchen Service beraten wurden.
Erste Anlaufstation war die Atricom Gastronomie Management, eine Betriebskantine in der täglich bis zu 900 Personen speisen. Täglich werden mehrere Menüs angeboten, darunter auch ein reines Biomenü. Der Chefkoch gab seine Erfahrungen preis und lobte die Qualität und die Mannigfaltigkeit biologischer Lebensmittel. Biolebensmittel gibt es heute in gleicher Vorverarbeitung wie konventionelle Nahrungsmittel, d.h. geschnitzelte Möhren oder fertige Kartoffelwürfel. In der Atricom Kantine hat man die Wahl zwischen mehreren Menüs, darunter ein Biomenü. Daneben gibt es immer wieder einzelne Beilagen und Salate in biologischer Qualität.
In der Paul Hindemith Schule dagegen wird täglich ein Menü angeboten. Gekocht wird dort vor allem mit regional- biologischen Lebensmitteln. Ihr Anteil macht je nach Jahreszeit 50-70 % aus. In dieser Küche, die gleichzeitig auch als Ausbildungsbetrieb für Langzeitarbeits-lose dient, wird alles frisch eingekauft und selbst zubereitet. Die Besucher waren angenehm überrascht, dass selbst bei kleinstem Raumangebot in dieser Küche über 500 Essen gekocht wurden.
Zum Abschluß waren die Teilnehmer zu Gast in der Staatsdomäne Mechthildshausen, einem landwirtschaftlichen Gut mit Restaurant. Die Landwirtschaft wird nach den Richtlinien des biologischen Landbaus betrieben. Alle auf diesem Gut produzierten Lebensmittel werden selbst verarbeitet und auf Wochenmärkten und Geschäften verkauft. Das angegliederte Restaurant kocht ebenfalls mit den selbst erzeugten Lebensmitteln. So findet man auf der Speisekarte nur biologische Menüs, die nicht extra als Biokost ausgewiesen sind. Die guten Zutaten und die leckere Zubereitung sprechen für sich, so daß für Gäste eine mehrwöchige Vorbestellung von Nöten ist.
So unterschiedlich, diese drei Küchen auch sind, es konnte gezeigt werden, dass es möglich ist auch in einer Großküche mit biologischen Zutaten zu kochen. Die drei Küchenchefs haben gezeigt, dass es nicht nur eine Frage des Preises ist, sondern auch eine Frage des Wollens. Viele Möglichkeiten tun sich auf, ob man nun nur eine Zutat auswechselt oder ein komplettes Biomenü anbieten will. Zu hoffen bleibt, dass es auch hier in absehbarer Zeit mehr Küchen gibt, die regionale und biologische Lebensmittel mit in ihr Sortiment aufnehmen werden. Die Verbraucher würden es zu schätzen wissen.
Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie bei der LNVL 29 04 04-1
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Innovative Küchen gesucht ! |
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Auf der Homepage des "Aktionsbündnis biologische Landwirtschaft" wird eine Protest-Mailkampagne gestartet, welche sich an die zuständigen Politiker richtet. Der Biolandbau soll besser gefördert werden. |
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Neue Homepage der Biobauern mit viel praktischen Einzelheiten zum Biolandbau in Luxemburg. |
„Naturwirtschaft“
Zukunftsmodell einer naturnahen Landwirtschaft
In ihrer dreijährigen Kampagne „Liewen op der Gewan“ (1998 – 2000) haben die „Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga“ und die Stiftung „Hëllef fir d'Natur“ eine Analyse der Veränderungen in der Agrarlandschaft in den letzten Jahrzehnten gemacht und versucht, die Öffentlichkeit auf die alarmierende Abnahme der Vielfalt in Wiesen und Feldern und auf die Probleme der Landschaftsgestaltung aufmerksam zu machen.
Wir möchten Ihnen unsere Schlussfolgerungen, welche in den beiliegenden Dokumenten zusammengefasst sind, zukommen lassen:
1) Wege zu einer Naturwirtschaft
Dieses Dokument spiegelt die Position der LNVL über
die europäische und nationale Landwirtschaftspolitik wieder.
Die Auswirkungen der GAP auf die Biodiversität
in der Agrarlandschaft und auf die soziale Lage in der Landwirtschaft werden
kritisch beleuchtet.
War nach dem zweiten Weltkrieg die Absicherung der Grundnahrungsmittel
die Hauptsorge der Landwirtschaftspolitik, so folgte in den achtziger und
neunziger Jahren eine Überschusssituation, die verheerende Auswirkungen
auf die Preispolitik hatte und zu einem hohen Investitionszwang
führte.
Folgen davon waren Rückgang der Bauernbetriebe,
Vergrößerung der Agrar-Parzellen, Erhöhung des Inputs an
Nährstoffen und Energie, Entwässerungsmaßnahmen, Rückgang
der Vielfalt an Kulturarten, Gefährdung der Ressourcen, Bedrohung
der Biodiversität in der Agrarlandschaft.
Mit der Einführung der Gentechnik kommt eine neue
Gefahr auf Erzeuger, Konsumenten und Artenreichtum zu, die teilweise in
Europa abgeblockt werden konnte, jedoch weltweit immer größere
Auswirkungen hat.
Die Weichen für die Zukunft müssen also
anders als bisher gestellt werden:
Diese Broschüre, finanziert mit Hilfe des Umweltministeriums
zeigt, wie das Verhalten des Konsumenten die Vielfalt der Agrarlandschaft
steigern kann. „Genießer sind Landschaftsschützer“. Unter diesem
Motto wird der Verbraucher in die Pflicht genommen und es wird ihm bewusst
gemacht, wie er durch den Kauf von biologischen und regionalen Produkten
die Arbeitsweise der Landwirte und die Gestaltung unserer Landschaften
beeinflussen kann.
Auch der Landwirt wertet seinen Betrieb auf durch den
Erhalt vielfältiger Lebensräume und sichert sich auch dadurch
die Anerkennung der Bevölkerung.
Die Antwort auf die Gefahren, die durch Globalisierung
und durch Dominanz der Großkonzerne der naturnahen Landwirtschaft
drohen, kann jeder von uns durch sein Einkaufsverhalten geben.
Regional einkaufen bedeutet auf längere Transportwege
verzichten, und so zum allgemeinen Ressourcen- und Klimaschutz beizutragen.
Die Preise unserer Lebensmittel verschweigen die ökologische Wahrheit,
und sind verfälscht durch Zuschüsse aus Steuergeldern für
Export, Produktion, Beseitigung von Umweltschäden, Aufkommen für
Gesundheitsrisiken usw.
Faire Preise müssen auch gelten für
Produkte aus Drittwelt-Ländern. Mit gezieltem Kauf von Transfair-Produkten
sorgt der Käufer für gerechten Lohn und annehmbare Arbeitsbedingungen
in weniger bemittelten Ländern.
Der Wunsch nach gesunden Naturprodukten wird immer deutlicher.
Um das Ziel einer naturnahen Lebensmittelproduktion zu erreichen, fordern
die LNVL und „Hëllef fir d'Natur“ ein Umdenken in den Großkantinen,
Caterings und Restaurants.
Ein riesiger Nachholbedarf besteht bei den Zulieferbetrieben
und Großvermarktern, denen die schwierige Aufgabe obliegt, für
die nötigen Infrastrukturen zu sorgen, um das gesetzte Ziel zu erreichen.
Nicht zuletzt wurde seit der Welthandelskonferenz von Seattle deutlich, dass die Umweltorganisationen weltweit bereit sind, mit Bauern und Gewerkschaften gemeinsam einzutreten für eine Weltwirtschaft, die respektvoll mit der Natur und Umwelt umgeht, soziale Kriterien berücksichtigt und strukturschwachen Nationen Hilfestellung bei der Entwicklung ihrer Agrarwirtschaft leistet.
Wir möchten Sie, werte Abgeordnete, inständigst bitten, alle möglichen Kräfte in Bewegung zu setzen, um die konkreten politischen Maßnahmen einzuleiten, welche die Prinzipien einer solchen Naturwirtschaft unterstützen.
Es grüßen Sie hochachtungsvoll,
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