Landwirtschaft 
für Mensch und Natur

 

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Die Gemeinsame Agrarpolitik

Pressemitteilung Mai 2004

Was denken die Bürger?

Positionspapier 
Landwirtschaft

Aktion 
"Landschaft schmaacht"
 

Die Gemeinsame Landwirtschaftspolitik in Europa

Die landwirtschaftliche Fläche der gesamten EU macht ca. 5 Millionen Km2 aus. Damit hat die Landwirtschaft bei weitem den stärksten Einfluß auf das europäische Landschaftsbild und somit auch auf wichtige Schutzgebiete für Vögel und andere wildlebende Tiere.

Wissenschaftliche Studien von BirdLife International haben ergeben, dass in den letzten 30 Jahren von 173 Vogelarten, die ihren Lebensraum in der offenen Kulturlandschaft haben, 70% gefährdet sind. Viele von ihnen waren einst häufig, wie  z.B. die Feldlerche, der Neuntöter, das Rebhuhn, der Weißstorch und auch der Feld- und der Hausspatz. .



Rückgang der in der offenen Kulturlandschaft lebenden Vogelarten in Europa 
(Untersuchungen zwischen 1970 – 1990) (Donald PF,Green RE, Heath MF2001)
 
Diese dramatische Entwicklung hängt eng mit der „Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)“ der Europäischen Union zusammen, die in den letzten 40 Jahren zu einer intensiveren Landbewirtschaftung geführt hat. Diese Politik hatte für viele Vogelarten und andere wildlebende Tiere sowie deren Lebensräume dramatische Folgen. 

Die Europäische Landwirtschaftspolitik verstärkte durch Subventionen und Preisstützungen die Intensivierung und Spezialisierung der Landwirtschaft. Das Prinzip einer umweltverträglichen Landwirtschaft in der auch andere Bewohner der Landschaft eine Chance haben, wurde damit verfehlt. 

Unser jetziges System führt eindeutig zum Artenrückgang auf der einen Seite und zur Aufgabe von Familienbetrieben in der Landwirtschaft auf der anderen Seite.
Zudem ist die Verteilung des EU-Budgets für Landwirtschaft nicht gerecht, denn der Großteil des Budget (40 Milliarden €) d.h. 80 % erreicht nur wenige, d.h. 20 % der intensiv- wirtschaftenden Betriebe.

Dass diese Entwicklung nicht so weitergehen kann, liegt auf der Hand. Nicht zuletzt, da mit der EU Erweiterung eine solche Politik nicht mehr zu finanzieren wäre. Erste Schritte wurden mit der Planung einer neuen Landwirtschaftsreform in der EU gemacht, die 2006 in Kraft treten soll. Dies ist für alle europäischen Mitgliedsstaaten eine große Chance, besonders aber für die Osteuropas. Die Landschaften Osteuropas sind im Vergleich zu unseren westeuropäischen sehr artenreich. Wird die heutige Landwirtschaftspolitik auch auf Osteuropa angewendet, so bedeutet dies den Verlust der letzten Rückzugsgebiete bereits bedrohter Vögel. Denn die Beziehung zwischen intensiver Landwirtschaft und dem Artenrückgang wurden in mehreren Europäischen Studien nachgewiesen.

Was wurde bis jetzt getan?

Im Sommer 2003 wurden von den Landwirtschaftsministern der Europäischen Union wichtige Punkte festgesetzt, um eine Veränderung herbeizuführen.

Das Kernelement dieser Reform ist, Beihilfen und Zuschüsse nicht mehr von der Erntemenge abhängig zu machen. 
Das heißt, die Zuschüsse richten sich nicht danach wie viel ein Landwirt geerntet hat oder wie viele Tiere er hat. Somit wird indirekt keine Intensivierung mehr gefördert.

Direktzahlungen an einen landwirtschaftlichen Betrieb werden abhängig gemacht  von bestimmten ökologischen Standards und der  „Guten Landwirtschaftlichen Praxis“.

Nur ein kleiner Teil der Direktzahlungen  (etwa 5%) wird  für die ländliche Entwicklung ausgegeben. Dies reicht unserer Meinung nicht aus, um die Biologische Vielfalt zu erhalten.

Mit der Aktion „Landwirtschaft für Mensch und Natur“ möchte die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga weitere Zerstörungen von Lebensräumen und das Artensterben in der offenen Kulturlandschaft stoppen und sucht auch Ihre Unterstüzung, um eine umweltfreundliche Landwirtschaft in Europa zu ermöglichen, denn auch die Meinung der Verbraucher ist in diesem Reformprozess gefragt und wichtig.

Sie können mit dieser Postkarte einen wichtigen Beitrag dazu leisten.



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