Pressemitteilung zur Erweiterung
der EU /Mai 2004
Landwirtschaft in 25 europäischen
Ländern
Nachdem die Freude über
die Erweiterung der EU nun langsam dem Alltag weicht, weist die Lëtzebuerger
Natur- a Vulleschutzliga darauf hin, dass die europäischen Kulturlandschaft
und mit ihr die darin bedrohten Tiere durch die Gemeinsame europäische
Agrarpolitik ernsthaft in Gefahr sind. Die Erweiterung der EU wird somit
ernsthafte Probleme für die Vogelwelt mit sich bringen.
Die neuen Mitgliedsstaaten
bringen ein reiches Kulturerbe mit in die Gemeinschaft. Von blumenreichen
Mähwiesen bis hin zu einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Viele der
hier in ihrem Bestand gefährdeten Vogelarten, haben in den neuen Ländern,
durch eine andere Landwirtschaftspraxis keine Probleme. Doch das kann sich
bald ändern. Intensive Landwirtschaft hat in den alten EU-Ländern
bereits für den Rückgang vieler Vogelarten gesorgt und bis jetzt
ist noch keine Strategie in Sicht, um dies in den neuen Beitrittsländern
zu verhindern.
In Westeuropa bedrohte Vogelarten
sind in Osteuropa teilweise noch weit verbreitet, so bringen acht neue
Länder mehr als 76.000 Weissstorchpaare mit in die EU. Bis zum 30.
April waren es gerade mal 5.600
Besonders in Ungarn und
Polen sind einige weltweit bedrohte Vogelarten zu Hause, so zum Beispiel
die Großtrappe oder der Wachtelkönig, von dem in Luxemburg nur
1-3 Brutpaare vorkommen.
Ein wichtiger Schritt wird
es sein, ob die neue Landwirtschaftsreform das Prinzip der Nachhaltigkeit
berücksichtigt.
Birdlife International,
dessen Partner die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga ist,
arbeitet seit Jahren in den neuen EU-Ländern um Schutzgebiete mit
internationaler Bedeutung zu erhalten.